EDITORIAL / INHALT
Jahrgang 2018 - Heft 2 / 2018 | |
EDITORIAL Liebe Leserin, liebe Leser, Die Philosophie im deutschsprachigen Raum hat sich innerhalb von zwei Jahrzehnten gespalten: auf der einen Seite die akademische Universitätsphilosophie, auf der anderen Seite öffentlich wirkende Philosophie mit großer medialer Präsenz. Das war früher anders: Wortführer der öffentlichen Philosophie waren zugleich auch im Fach anerkannt, man denke an Habermas, Jaspers oder Popper (um nur die Bekanntesten zu nennen), und ihre Bücher fanden über das Fach hinaus große Aufmerksamkeit. Heute ist es anders: Die Universitätsphilosophie orientiert sich nach Amerika (und schreibt englisch), die Popularphilosophie hat Sloterdijk, Precht und neuerdings Eilenberger, alles Autoren, die in der Universitätsphilosophie – sofern man sie dort überhaupt zur Kenntnis nimmt – eher umstritten sind. Umgekehrt ist seit der Abschaffung des Philosophicums das Allgemeinwissen über Philosophie auch in der akademisch gebildeten Öffentlichkeit weniger geworden. Als Folge kennt man selbst die Wortführer der Universitätsphilosophie außerhalb der Universitäten nicht mehr. Mit dazu geführt hat allerdings auch die Tatsache, dass immer weniger namhafte Professoren Bücher schreiben, die sich an ein größeres intellektuelles Publikum richten. Dieser Umstand hat Eilenberger veranlasst, der Universitätsphilosophie die Leviten zu lesen, und deren Repräsentanten haben postwendend geantwortet (siehe Seiten 52 ff.) Sein Text zeigt, wie wenig man außerhalb der Universitäten die akademische Philosophie kennt (Eilenberger war ja immerhin Chefredakteur der größten philosophischen Zeitschrift, einer populärphilosophischen Zeitschrift). Außerhalb der Fachphilosophie sind die Ansichten Eilenbergers in einer an Philosophie interessierten Öffentlichkeit jedoch weit verbreitet. Mit einem freundlichen Gruß Der Herausgeber, Peter Moser INHALT ESSAY Wilhelm Schmid: Was Philosophie auch kann. Ein Plädoyer für eine Öffnung der Philosophie; S. 8 BERICHT Mensch und Technik. Eine Bestandsaufnahme in der Philosophischen Anthropologie des 20. Jahrhunderts. Von Birgit Recki; S. 14 DAS STICHWORT Abwägen. Warnung vor einer Metapher der normativen Urteilsbildung. Von Weyma Lübbe; S. 26 Verlage: Frühjahrs-Bestseller; S. 37 STELLUNGNAHMEN Philosophie der Computersimulation. Stellungnahmen von Claus Beisbart, Gabriele Gramelsberger und Johannes Lenhard; S. 38 BIOGRAPHIE Das Leben eines Unvollendeten. Lorenz Jägers Benjamin-Biographie; S. 46 FORSCHUNG – TRENDS – KONTROVERSEN Disziplinierter Geist.Wolfram Eilenbergers Gardinenpredigt an die Universitätsphilosophie; S. 52 Martha Nussbaum über Zorn und Vergebung; S. 54 Axel Honneth; S. 59 Jason Brennants Gegenmodell zur Demokratie; S. 60 Transzendenz; S. 63 Anthropologen fordern eine naturwissenschaftlich fundierte Neudefinition des „Ich“; S. 64 Soll die Wirtschaftsethik ein eigenes Fach bleiben?; S. 67 Andreas Kemmerling seziert den Begriff des Glaubens; S. 67 Zeitschrift für Ethik und Moral; S. 75 INTERVIEW Begriff und Begriffsanalyse. Fragen an Andreas Kemmerling; S. 76 INTERNET Blog praefaktisch.de; S. 85 Jacobi im Internet; S. 85 AUSGABEN Jaspers‘ Briefwechsel. Jaspers‘ Korrespondenzen in einer dreibändigen Ausgabe; S. 86 Fénelon, François: Abhandlung über die reine Liebe; S. 94 Solger, Karl Wilhelm Ferdinand: Vorlesungen über Ästhetik; S. 94 Heidegger, Zollikoner Seminar; S. 96 Weitere Neuerscheinungen; S. 98 STUDIUM Nachhaltige Nachwuchsförderung. Das Positionspapier von DGPhil und GAP; S. 100 Promotionskolleg; S. 104 Youtube; S. 104 Sommerkurse/Einführungen; S. 105 Handbücher; S. 106 Kommentare; S. 107 UNTERRICHT Ursprüngliches Staunen. Thomas E. Jackons Zugang zum Philosophieren mit Kindern; S. 108 Kolloquien, Zeitschriften; S. 110 Handbücher; S. 111 TAGUNGSKALENDER; S. 114 NACHRICHTEN AKTUELL Universitäten; S. 122 Preise; S. 129 Gestorben; S. 130 Personen; S. 131 ZEITSCHRIFTENSCHAU; S. 132 BEIHEFT PHILOSOPHIE NEUERSCHEINUNGEN; S. 141 IMPRESSUM; S. 163 |