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EDITIONEN

Kierkegaard

PROJEKTE

 

Kierkegaard-Ausgabe

 

Seit einigen Jahren erscheint in Kopenhagen eine auf 55 Bände angelegte Neuausgabe von „Kierkegaards Skrifter“. Diese vom Søren Kierkegaard Forschungszentrum in Kopen­hagen betreute Ausgabe stellt die ursprüngliche Form der Journale und Aufzeichnungen Kierkegaards wieder her und folgt modern­sten Editionsprinzipien, sowohl was die Etablierung des Textes als auch dessen Wiedergabe in der Ausgabe betrifft: die ursprünglichen Texteinheiten werden wiederhergestellt, Herausgeberein­griffe und von Kierkegaard ausgestrichene Passagen mit Hilfen von Licht- und Elektro­nen­mikro­skopie ausgeschieden bzw. leserlich gemacht und die räumliche Struktur der Manuskripte wird als semantisch relevant betrachtet und soweit als möglich wiedergegeben. Daneben bietet die Ausgabe einen umfassenden Realkommentar, der für ein heutiges Verständnis unabdingbar ist und deutlich macht, wie sehr Kierkegaard im Dialog sowohl mit der dänischen als auch der deutschen Kultur stand.

 

Da die deutschen Kierkegaard-Über­set­zun­gen auf philologisch überholten Voraussetzungen und einer problematischen und sehr knappen Auswahl beruhen, soll die Ausgabe auch den deutschsprachigen Lesern in der Deutschen Søren Kierkegaard Edition (DSKE) zugänglich gemacht werden. Da der Bedarf einer Neuübersetzung bei den Journalen und den Aufzeichnungen aus dem Nachlass am größten ist, will man damit beginnen und diese wichtige Schreibgattung in einer textkritisch zuverlässig erschlossenen und kommentierten Ausgabe erstmals dem deutschsprachigen Publikum vorlegen. Die dazu erforderlichen Arbeiten werden mit Unterstützung der deutschen Forschungsgemeinschaft unter Leitung von Hermann Deuser am Fachbereich Evangelische Theologie an der Universität Frankfurt betreut. Die Ausgabe erscheint bei de Gruyter, Berlin.

Quelle: Campus aktuell, Frankfurt.

 

 

 

KIERKEGAARD

 

Werke der Liebe

 

Parallel zu seinen philosophischen Arbeiten hat Kierkegaard auch religiöse und spirituel

le Schriften veröffentlicht, denen er die Form von geistlichen Reden gab. Er ließ diese in Form von kleinen oder größeren Sammlun- gen während der Jahre 1843-1851 erscheinen. In der ersten Hälfte dieses Zeitraumes nannte er sie in der Regel „erbauliche Reden“, später verwendete er dafür das Wort „christlich“. 1847 erschien die größte aller Sammlungen von geistlichen Reden Kierke- gaards unter dem Titel „Werke der Liebe. Einige christliche Überlegungen in Form von Reden“.

 

Der Tübinger Philosophieprofessor Rainer Wimmer hat nun eine kommentierte Auswahl dieser Texte herausgegeben:

 

Kierkegaard, S.: Werke der Liebe. Auswahlübersetzung mit Einleitung und Kommentar von Reiner Wimmer. 192 S., kt., € 29.—, 2004, Ursprünge des Philosophierens Band 5, W. Kohlhammer, Stuttgart

 

Allerdings gibt Wimmer lediglich die zentralen Aussagen des Originaltextes wieder und kommentiert diese dafür umso ausführlicher. Der Originaltext ist eingerückt, der Kommentar folgt jeweils gleich anschließend an den jeweiligen Text. Insgesamt ist der Kommentarteil um ein Mehrfaches länger als der eigentliche Text. Aber damit wird dem Leser eine eingehende Auseinandersetzung mit dem schwierigen religiösen Text geboten.