Veröffentlichung

Eine Veröffentlichung (Publikation) ist ein Text, ein Bild oder auch ein Bild- oder Tonträger, der zu dem Zweck vervielfältigt wird, ihn der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Vor der Erfindung des Buchdrucks beschränkte sich dies auf das manuelle Abschreiben des Ausgangstextes, wobei mit einigem Aufwand auch das laute Vortragen des Textes als Veröffentlichung angesehen werden kann, aber seitdem werden Veröffentlichungen im Allgemeinen in gedruckter Form verbreitet.

Die wichtigsten Formen von Publikationen sind:

Literarische Veröffentlichungen: Bücher, Gedichte und Aufsätze
Politische und kulturelle Veröffentlichungen: Flugblätter und Manifeste
Wissenschaftliche Veröffentlichungen: In der Wissenschaft gelten sie als Voraussetzung für den Doktortitel und werden in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht.
Periodika: die Tages-, Wochen- und Monatszeitungen (= Zeitungen und Zeitschriften)
Bildungspublikationen: Sachbücher und Lehrbücher
Nachschlagewerke: Kataloge, Handbücher und Bedienungsanleitungen
Bild-, Ton- und Informationsträger: LPs, CDs, Videos und DVDs

Veröffentlichung ist auch ein juristischer Fachbegriff und wichtig im Urheberrecht. Eines der Urheberrechte, das dem Autor eines Werkes gewährt wird, ist das ausschließliche Recht, das Werk zu veröffentlichen.

Sichtbarkeit

Hinter der Veröffentlichung steht die Idee, dass ein ausgewählter Inhalt aus der Privatsphäre in die Öffentlichkeit gelangt, wo er für eine größere Anzahl von Menschen verfügbar wird. Manche Schriften sind nicht für die Veröffentlichung bestimmt. Dies gilt insbesondere für Tagebücher, Notizbücher und Briefe, die das bilden, was als intime Literatur bezeichnet wurde. Immer häufiger werden solche Dokumente von Dritten veröffentlicht, oft erst nach dem Tod des Autors. Durch die Veröffentlichung ändert sich der Status dieser Schriften: Von privaten Dokumenten, die für sich selbst oder einen Brieffreund verfasst wurden, werden sie für die Öffentlichkeit zugänglich und erhalten eine Sichtbarkeit im öffentlichen Raum.

Zugang

Die traditionellen Wege der Veröffentlichung setzen voraus, dass ein Verleger einen Inhalt auswählt, für dessen Produktion und Verbreitung er verantwortlich ist. Die Entwicklung des Internets hat jedoch neue Formen der Veröffentlichung von Inhalten ermöglicht.

Blogs, Wikis und soziale Netzwerke sind Plattformen, die Inhalte produzieren, verbreiten und legitimieren.
Im Falle von Blogs spielen Content-Management-Systeme (bekannt unter dem englischen Begriff CMS) eine entscheidende Rolle. Diese haben die Funktion einer redaktionellen Instanz, indem sie die Daten strukturieren, eine Indexierung der Inhalte ermöglichen und eine Verbreitung, Zirkulation, ermöglichen. Was die Wikis betrifft, so wird die Organisation von Wikipedia durch das CMS MediaWiki gesteuert. Das CMS wurde entwickelt, um die gemeinschaftliche Produktion von Inhalten zu fördern. Die Struktur der Elemente in diesem CMS garantiert Qualität, Zugänglichkeit und Interaktivität - Prinzipien, die den Zielen von Wikipedia entsprechen. CMS-Software fungiert als Türöffner für die Veröffentlichung.
Jeder kann in einem Blog oder auf einer Website veröffentlichen oder zu einem Wiki beitragen - und das kostenlos. Das Publizieren erfährt somit dank digitaler Werkzeuge eine deutliche Demokratisierung.

Diese Überwindung der konventionellen Kanäle geht mit einer Schwächung der Idee der Validierung einher, wie sie mit der traditionellen Art der Veröffentlichung verbunden ist. Denn mit der Leichtigkeit der Veröffentlichung und Selbstveröffentlichung wäre die Funktion der Auswahl - oder "Sortierung" - nicht mehr gewährleistet, da ein Verleger oder Verlag, der "die Hauptquelle der Legitimität für einen Inhalt bleibt", nicht mehr unbedingt beteiligt ist. Die digitalen Umgebungen haben jedoch neue Legitimationsmodelle hervorgebracht, insbesondere den Rückgriff auf Mechanismen der kollektiven Validierung, die auf einen bereits verfügbaren Inhalt ausgeübt wird, auf den eine Gemeinschaft von Lesern reagieren und nach und nach eine Gültigkeit aufbauen wird. Diese Validierung wird in der Regel durch Abstimmungs-, Bewertungs- und Kommentarsysteme umgesetzt.

Geschichte

Die älteste Form des Publizierens ist das öffentliche Lesen. Ursprünglich bedeutete Publizieren, Informationen der Öffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen. In einer Zeit, in der die Mehrheit der Bevölkerung Analphabeten waren, übernahmen öffentliche Ausrufer die Aufgabe, Verkündigungen mündlich zu verbreiten. Auch mündliche Erzählungen, die der Weitergabe von historischen, sozialen und religiösen Informationen einer Gemeinschaft dienen, können als Formen der Veröffentlichung angesehen werden.

Heutzutage versteht man unter einer Publikation im Allgemeinen ein Werk (Buch, Artikel, Zeitschrift, Dokument, Website usw.), das von Akteuren aus dem Informations-, Wissens- und Kulturbereich herausgegeben und verbreitet wird. Vor dem 21. Jahrhundert spricht man vor allem von gedruckten Publikationen, da es sich dabei um das vorherrschende Medium handelt. In jüngerer Zeit erscheinen immer mehr Publikationen in digitaler Form, auf die online oder über Apps zugegriffen werden kann.

Publikationen können einmalig oder in regelmäßigen Abständen erscheinen und werden dann als Periodikum bezeichnet.