Denken und Trinken

Eine Liste von philosophischen Cafes im deutschsprachigen Raum. Alle Angaben ohne Gewähr! Es kann sein, dass Zeiten und Treffpunkte sich geändert haben oder die Initiativen vollständig zum Erliegen gekommen sind; ebenso kann es sein, dass es Cafes gibt, von denen die Redaktion nichts weiss. Wenn Sie von Änderungen oder neuen Gesellschaften wissen, teilen Sie uns diese doch bitte per mit! Ferner: Listen der akademischen, der akademisch orientierten , der , der philosophischen , der philosophischen und der privaten philosophischen .

 

Augsburg

Peter Vollbrecht, fleissigster Cafe-Gründer, hat in Augsburg ein Philosophisches Café gestartet, allerdings nicht in einem wirklichen Café, sondern im Lesesaal der Stadtbücherei.

Baden-Baden

In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule hat die Philosophin Greta Hessel in Baden- Baden mehrere sich an Marc Sautet orientierende philosophische Initiativen auf die Beine gestellt: Im Café König ein "Philosophisches Café", im Kunstkaufhaus einen "Philosophischer Künstlerstammtisch" und im Restaurant Medici einen "Philosophischen Gesprächskreis". Mit Gästen in Baden-Baden Philosophie zu betreiben, ist das Ziel von Greta Hessel, die im Alter von 36 Jahren aus der Welt der Mode ausgestiegen war, um Philosophie zu studieren.

Basel

Auch Basel hat sein "Café Philo", und hier wählen, wie beim Pariser Original, die Teilnehmer jeweils das Thema - eine besondere Herausforderung für die Moderatorin. Am 29. Oktober war dies die Philosophin und Psychoanalytikerin Maja Wicki, und "Zeit" war das von den etwa 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gewählte Thema. Und am 12. November stellte sich die Basler Philosophieprofessorin Annemarie Pieper dem Publikum im "Unternehmen Mitte".

Berlin

Im Pankower Kulturhaus Garten Infernale ist ein vierzehntägliches "Philosophisches Café" eingerichtet worden. Erster Hauptgast war die linke Politologin und Publizistin Sabine Kebir mit dem Thema "Homo homini lupis", es folgte der Human-Ontogenetiker Karl-Friedrich Wessel mit "Ich als mein eigener Souverän" und John Erpenbeck mit "Was bin ich mir, wenn nichts mehr einen Wert hat". Als Eintritt wird DM 5.-- verlangt. Das Programm findet sich im Internet .

Auch Friedrichshain hat ein "philosophisches Café". Jürgen Eggers hat in der Knorre (Knorrpromenade 2) einen "libertären Salon der Sammlung und Zerstreuung" gegründet. Gestartet ist das Unternehmen am 18. Januar mit Reinhold Andert mit einem Café zum Thema "Der deutsche Herrscher als Philo- soph, die Herrschaftsgeschichte als Philosophiegeschichte". In Pankow hat man übrigens eine interessante Erfahrung gemacht: diejenigen Themen fanden am meisten Zuspruch, bei denen man am ehesten Spezialwissen voraussetzte. Dabei gab es auch die interessantesten Diskussionen. Jeden dritten Donnerstag des Monats soll in der Knorre eine Veranstaltung stattfinden, Philosophie wird jedoch nur ein Teil des Programms sein, man kann hier auch auf Liedermacher, Schauspieler oder Künstler treffen: Philosophie nicht als Wissenschaft, sondern als Kunst.

Bern

In der Schweiz gelten die Berner gemeinhin als etwas langsam, aber was die neue Institution des Café philosophique betrifft, gehören sie zu den Pionieren: Nach Genf und Delémont besteht auch in Bern ein solche Institution. Und anders als an den meisten solcher Institutionen in Deutschland wird das Thema von den Teilnehmern selbst und nicht vom Leiter bestimmt. Eröffnet wurde es 1998 von den beiden Initianten Silvio Balinari und Walter Staub, und als "animateur" wurde der bekannte Schweizer Philosoph Hans Saner gewonnen. Das Restaurant "Blauer Engel" war überfüllt, als Saner die Frage stellte: "Worüber wollen Sie reden?". "Ist die Schweiz krank?", warein Vorschlag, "Wie frei ist der Wille?" ein anderer. "Kann sich ein Thema durchsetzen?" fragte Saner, und es konnte': ganz demokratisch fand "Sinn" eine Mehrheit. Es gehe nicht darum, Resultate zu finden, sondern nur um das Fragen, erläuterte Saner, um nicht allzu hoch gespannte Erwartungen zu wecken. Und genau zwei Stunden wurde intensiv diskutiert, bis Saner die Diskussion mit "Ist noch etwas ganz Wichtiges zu fragen?" abschloß.

Bonn

Markus Melchers hat in Bonn ein "Philosophisches Café" gegründet, das jeden dritten Freitag abend im Monat in Kultur-Bistro Pauke (Endenicher Str. 43) stattfindet. Thema des zehnten Cafés war "Die Liebe", ein Thema, zu dem sich knapp dreißig Interessierte einfanden. "Das Publikum ist meistens bunt gemischt, manche haben philosophische Vorerfahrung, die meisten nicht. Da muß die eigene Erfahrung herhalten", sagte Melchers, der das Café im Juli 1998 gründete, zum Bonner General-Anzeiger. Melchers geht die Themen jeweils mit seinen Gästen ohne den Umweg über ausufernde Theorien direkt an. Dabei lenkt er das Gespräch immer wieder in philosophische Kategorien, gibt Anregungen und zitiert die großen Denker.

Crailshaim

Nicht ein "Philosophisches Café", sondern ein "Philosophisches Frühstück" organisiert die Crailshaimer Kulturinitiative KULTiC und zwar nicht in einem Café, sondern im naturbelassenen Garten einer Floristikschule. In der zweiten Veranstaltung führte die junge Stuttgarter Philosophin Nadia Mazouz in die Gedanken von Martha Nussbaum und Martin Seel ein.

Düsseldorf

Auch bei den weiteren Treffen des "" im Restaurant "Malkasten" war das Lokal wieder voll, das Interesse an dieser Art philosophischer Praxis dauert an. Im Gegensatz zur französischen Variante greift E.G. Roncero, der als freier Philosoph die Veranstaltung organisiert, jedoch viel stärker strukturierend in die Debatte ein. Eines der Probleme, so berichtet Karim Zendagui in der Rheinischen Post ist, daß die Teilnehmer dazu neigen, Meinungen kundzugeben und Ansichten unvermittelt nebeneinanderzustellen, anstatt auf den anderen einzugehen und Argumente auszutauschen. Das Café philosophique in Düsseldorf findet vorläufig an jedem zweiten und vierten Sonntag im Monat statt.

Ein weiteres "Café philosophique" hat Erika König vom Cafe op de Eck (Grabbeplatz 5) zusammen mit einer Kunstsammlung ins Leben gerufen. Moderiert wird es von der Philosophin Barbara Kösters. "Die Themen sollen vom Publikum vorgeschlagen werden" erläutert diese das Konzept, "ich sehe mich als Moderatorin, als jemand, der die Diskussion an einem roten Faden hält, damit sie sich nicht verzettelt". Anlehnen will man sich aber an die Kunstausstellungen, die gleichzeitig stattfinden, das erste Mal an Rimbaud, von dessen Buchtitel "Ich ist ein Anderer" die Ausstellung ihren Namen hat. Für die Kunstsammlung ist die neue Einrichtung zudem eine Möglichkeit, die seit Jahren in ihr veranstalteten philosophischen Seminare in den öffentlichen Raum hinauszutragen. Das "Café philosophie" findet jeden ersten Dienstag im Monat, von 20 bis 22 Uhr statt.

Dortmund

Dortmund hat sein "Café philosophique" an jedem zweiten Sonntag, 17.30 Uhr, im Café Fluxus im Museum für Kunst und Kulturgeschichte an der Hansastr. 3. Dabei werden die Teilnehmer unter Leitung eines Moderators dazu aufgefordert, zehn bis fünfzehn Themenbereiche zu nennen, die anschließend zur Diskussion gestellt werden sollen. Jeder muß aber die Wahl seines Themas begründen. Der Moderator wählt dann eines, das diskutiert werden soll bzw. nimmt mehrere Themen zusammen. "Wir wollen zwar auf hohem Niveau diskutieren, doch behalten wir uns vor, zu intervenieren, falls in Fachchinesisch abgeglitten wird", sagte Roderich Grimm von der Dortmunder Volkshochschule, neben dem Günter Link und dem Sponsor Klaus Niehörster einer der Initiatoren, zu den Ruhr-Nachrichten.

Esslingen

Zeitschriftencafé der Stadtbücherei, Heugasse 9, Dienstags 19.30 Uhr (Febr/März/April/Sept./Okt/Nov) Veranstaltet von Peter Vollbrecht.

Freiburg

Altstadt-Café, Gerberau 12, Donnerstags 20 Uhr, einmal im Monat. Veranstaltet von Peter Vollbrecht.

An jedem zweiten Dienstag des Monats ein Phil. Cafe im Cafe Vivaldi Ecke Konradstr./Kirchstr., ab 19.30 Uhr. Eintritt frei. Informationen: Dr. Ingeborg Gleichauf, Tel. 0761404363

Fribourg (CH)

Das Café philo im schweizerischen Freiburg hat seit je mehrere Besonderheit: es wird seit Anbeginn in der französisch- und deutschsprachigen Stadt auch zweisprachig geführt. Bewährt hat sich der Modus, dass in "ungeraden" Monaten (Januar, März...) ein französischsprachig geleitetes, in den "geraden" Monaten (Februar, April...) ein deutschsprachig moderiertes Café philosophique stattfindet. Es findet am letzten Sonntag im Monat zwischen 11 und 13 Uhr statt an einem der schönsten Orte in Freiburg, in der "Auberge aux 4 Vents", Grandfey 124. Ansprechpartner ist Detlef Staude . Die genauen Daten und die Namen der moderierenden PhilosophInnen finden Sie unter

Gelsenkirchen

Die Volkshochschule bietet jeweils Sonntag nachmittags, 15.00 bis 17.15 im Café Villa ein "Philosophisches Café" an. Begonnen wurde mit den Themen "Glück" und "Sinn der Arbeit", die Teilnahme kostet DM 5.--, und geleitet wird das Café von der durch ihre Bücher über Philosophinnen bekannten Autorin Marit Rullmann. Im Helene-Weber-Haus an der Westerholter Straße eröffnete Marit Rullmann mit Unterstützung des Hausherrn Hans-Peter Brasse am 5. November 2000 einen "Philosophischen Salon". Thema des ersten Gesprächs war "Tod und Leben". Im Café Villa hat Marit Rullmann auch ein "Philosophisches Café" gegründet, ein weiteres ist in Buer geplant.

Kaarst b.Düsseldorf

Jeden 1. Sonntag im Monat, von 16.00 - 18.00 Uhr, im Museumsrestaurant Historia, Broicherdorfstr. 63, 41564 Kaarst. Moderation: Emilio González Roncero (""), Veranstalter: VHS Kaarst-Korschenbroich. Info: 02150-794 792

Karlsruhe

Auch in Karlsruhe organisiert Peter Vollbrecht monatlich ein philosophisches Café und zwar am richtigen Ort: im Café Palaver.

Kassel

Wolfdietrich Schmied-Kowarzik erhielt das Bundesverdienstkreuz. Er wird damit für die von ihm 1987 ins Leben gerufene und seit vielen Jahren mit Leben gefüllte Franz-Rosenzweig-Professur gewürdigt. Mit dieser Professor, die als Gastprofessur an jüdische Wissenschaftler, die aus Nazi- Deutschland fliehen konnten, vergeben wird, soll an den Philosophen Rosenzweig erinnert werden, der 1886 in Kassel geboren wurde.

Koblenz

Die Auftaktveranstaltung des Cafe Philosophique in Koblenz erfolgte am 6.August 2000 und wurde von Emilio Gonzalez Roncero, Düsseldorf, moderiert. Das Cafe Philosophique findet an jedem 1. Sonntag im Monat von 16.00 und 18.00 Uhr im Cafe Konradhaus, Kapuzinerplatz 135 in Koblenz-Ehrenbreitstein statt und wird bisher abwechselnd von fünf Philosophen moderiert, nach Emilio Gonzalez (Düsseldorf) von Dr. Mathias Jung (Lahnstein), Dr. Eduard Zwierlein (Lahnstein), Dr. Andreas Michel(Koblenz) und am 3.Dezember 2000 von Markus Melchers (Bonn).

Leipzig

Neue Wege, Philosophie außerhalb der Philosophie populär zu machen, ging man in Leipzig mit dem "Café der toten Philosophen". Nachwuchsphilosophen nahmen die Rolle der Klassiker Schelling (Peter Österreich), Foucault (Thomas Schäfer), Nietzsche (Caus-Dieter Osthoevener) und Kant (Temilo van Zantwijk) ein und philosophierten öffentlich in der Schaubühne Lindenfels. Das zahlreich erschienene Publikum (die Veranstaltung war ausverkauft) konnte sich den Namen seines Lieblingsphilosophen an das Revers pinnen und an der Bar Drinks wie "Reine Vernunft" oder "Gottesbeweise" ordern.

Lörrach

Auf Initiative von Sebastian Schäfer, einem 20jährigen Zivildienstleistenden, der sich im Rahmen einer Arbeit fürs Abitur mit Sautets Buch Ein Café für Sokrates befasste, ist in Lörrach in Zusammenarbeit mit dem Privatdozenten Christoph Horn und dem Galeristen Hans Reinhold Glatzel ein "Philosophisches Café" gegründet worden. Per Zufall stieß Schäfer auf den in der Nähe von Lörrach wohnhaften, in Tübingen lehrenden Philosophen: dieser saß in ein philosophisches Buch vertieft in einem Café.Die neue Institution fand Anklang: jeweils an die fünfzig Personen kamen der alle zwei Wochen stattfindenden Veranstaltung; Themen waren etwa "Theorien der Kunst", "Gegenwartsschrumpfung und Zeitbeschleu-nigung" oder "Humangenetik aus philosophischer Perspektive". Horn vermutet den Grund für das Interesse an Veranstaltungen dieser Art in der "radikalen Innovationsdynamik unserer Gesellschaft, durch die das integrative Wissen zusehends auf der Strecke bleibt". Als Ergänzung zum Café ist auf Wunsch regelmäßiger Teilnehmer ein philosophischer Lesekreis ins Leben gerufen worden, in dem alle 14 Tage ein Klassikertext behandelt wird.

Luzern

Im Hotel Löwengraben hat die Philosophische Praxis von ein Café Philo initiiert. Samstags von 15 bis 17 Uhr wird gedacht und geredet. Als Gastreferenten wurden bisher Annemarie Pieper, Detlef Staude, Eva Zoller, Lisa Schmuckli und Maja Wicki gewonnen.

Mannheim

Peter Vollbrecht, unermüdlicher Reisender in Sachen Philosophische Cafés, hat im Turm-Café "Stars", hoch über den Dächern von Mannheim mit Blick auf Odenwald und Pfalz, in Kooperation mit der Mannheimer Abendakademie und der Stadtbücherei, ein philosophisches Café gegründet. Bürgermeister Peter Kurz lobte das neue Projekt ausdrücklich. Nach Vollbrecht ist die rundum freie Sicht geradezu Ausdruck für die Weltoffenheit des Philosophierens. Die ersten Themen galten "Östlichem und westlichem Glück", "Hans Georg Gadamer und seiner ‘Kunst des Verstehens’" sowie der "Philosophie der Erotik".

München

Philosophie außerhalb der Universität hat in München Hochkonjunktur, Vortragsreihen über die "großen fünf Philosophen", so Hermann Schlüter von der Volkshochschule zur Münchner Abendzeitung, hätten "einen richtigen Drive bekommen". Und auch frei praktizierende Philosophen profitieren davon. So trifft sich der 1987 von Wolfram von Berg gegründete Verein "Die Philosophen e.V." alle zwei Wochen, wobei Berg stolz darauf ist, daß man eine "hohe Streitkultur" erarbeitet hat. Am gleichen Ort, der Seidlvilla, trifft sich einmal monatlich der "Nietzsche-Kreis". Um Weisheitslehren aus Ost- und West geht es im "Freien philosophischen Zentrum" in der Steilheilstr. 17a. Und im "La Grimace" trifft sich der "Philosophenstammtisch", vor drei Jahren von Thaddäusz Zenker gegründet. Diskutiert wird hier gegenwärtig über die Grundverfassung des Menschen, wie sie Helmuth Plessner gesehen hat. Inzwischen hat sich Zenker von der Gruppe getrennt und ein neues Stammlokal gesucht.

Nürnberg

Buchcafé Weidinger, Mögeldorfer Hauptstr. 58, Freitags 19.30 einmal im Monat. Veranstaltet von Peter Vollbrecht

Nürtingen

Auch in der tiefen süddeutschen Provinz, in Nürtingen, gibt es neu ein Philosophisches Café. Organisiert wird es von der Nürtinger Volkshochschule im Kulturcafé "Provisorium". Thema des ersten von Norbert Rink, einem studierten Philosophen und Fachbereichsleiter der Volkshochschule organisierten Abends war die Frage, ob philosophische Fragen nach philosophischer Manier heute noch Sinn haben. Eingeleitet wurde das Gespräch durch ein Impulsreferat, dem ein lebhafter Meinungsaustausch folgte. Es ist geplant, das "Philosophische Café Nürtingen" auf wissenschaftliche Themen hin zu erweitern.

Offenburg

Seit zwei Jahren besteht in Offenburg ein, wie es sich nennt, "Philo-Cafe". Organisiert wird es von Matthias Rühl, einem promovierten Philosophen, und jeden letzten Dienstag eines Monats treffen sich die Amateurdenker im KiK. Rühl führt jeweils in das vorgegebene Thema ein, so um die fünf bis zehn Minuten lang, erstellt ein Thesenpapier, danach zieht er sich bei der losgehenden Diskussion eher zurück: "Was in jedem Einzelnen vor sich geht, das ist allein seine Sache. Ich greife da nicht ein" sagt er zum Offenburger Tagblatt. Diesen Sommer war Nietzsche das Thema.

Solothurn (Schweiz)

Erfolgreich ist das von Fraenzi Neuhaus organisierte "café philo" in Solothurn: bei der 15. Durchführung musste auf ein größeres Lokal ausgewichen werden. Beim Solothurner Café philo wählt das Publikum das Thema selbst. Moderator der 15. Ausgabe war Hans Saner, der sich in der Schweiz sehr für diese Art des Philosophierens einsetzt und als "Vater der Solothurner Gesprächsrunde" (Neuhaus) gilt.

Stele

Auch in Stele (Nordrhein-Westfalen) gibt es seit kurzem ein "Café philosophique". Eingerichtet hat es die dortige Volkshoch- schule, und gleich fünf Moderatoren leiten die Veranstaltung, die alle zwei Wochen sonntags von 11-13 Uhr stattfindet in ab- wechselndem Turnus: Olaf Kaltenborn von der Uni Essen, Johannes Krieger, Direktor des Ruhrkollegs i.R., Josef Fellsches, Professor, sowie Emilio Gonzales. Die Themen sind jeweils nicht vorgegeben, sondern werden aus Vorschlägen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgegriffen.

Stuttgart

Café Marquardt, Königstraße 22 (am Schloßplatz), Sonntags 11 Uhr einmal im Monat. Veranstaltet von Peter Vollbrecht.

Weiden

Ein "Philosophengespräch" war angekündigt, eine "echte Philosophenrunde", mit "ungezwungener Konversation, manchmal streitlustig und provokant, mit kompetenten Fachleuten als Gäste" (so der Weidener Neue Tag). Und das Medieninteresse war groß, selbst ein Team vom Stern war angekündigt, zumal mit Michael Neumann sogar ein Minister anwesend war. "Die Philosophen sind plötzlich dazu aufgerufen, sich stellvertretend Gedanken zu machen" sagte Michael Krüger vom Hanser-Verlag. Als dritter war vom Gesprächsleiter Hermann Glaser (ehemaliger Kulturdezernent der Stadt Nürnberg) Helmuth Kasarek geladen worden, und die Presse zeigte sich vom Gespräch angetan: "Genau so stellt man sich eine echte Philosophenrunde vor". Vielleicht hatte man deshalb keinen professionellen Philosophen eingeladen.

Wien

Jeden zweiten Samstag um 16.00 Uhr findet im Café Korb (Brandstätte 9, Wien 1) ein Philosophencafé statt. Als Animatoren tätig sind Werner Gabriel, Walter Seiter und Kurt Walter Zeidler, und Themen sind am 15.1. "Was ist Aufklärung", 29.1. "Ist alles Nachahmung", 12.2. "Philosophie und Psychologie".

Eugen-Maria Schulak hat eine Philosophische Praxis eröffnet (Schlösselgasse 24, A-1080 Wien). Schulak trifft potentielle Kunden zum unverbindlichen und unentgeltlichen ersten Gespräch möglichst nicht in seiner Praxis, sondern an einem neutralen Ort, am liebsten im Caféhaus.Zeigt sich, daß ein philosophisches Gespräch zustande kommt, beginnt Schulak zu dem Thema, das den Klienten interessiert, zu recherchieren. Für die nun folgenden Gespräche verlangt er öS 800.-- die Stunde, wobei das Ziel ist, daß der zum Denken stimulierte Kunde an seiner eigenen Meinung wächst.

Weil am Rhein

Bei dem alle zwei Wochen am Samstagabend in der Lörracher "Artischocke" stattfindenden Philosophischen Café sind alle Plätze ausgebucht. Jetzt wird in der Nachbarstadt Weil am Rhein die Idee aufgegriffen. Im Kleintheater am Mühlenrain (TAM) ist mit einer philosophischen Veranstaltungsreihe TAMphilo begonnen worden. Initiatoren sind der Leiter der Volkshochschule Weil am Rhein, Reinhard Zahn, und der Leiter des Kleintheaters, Erwin Sütterlin. Dabei machen sich die beiden das von Christoph Horn entworfene Konzept der "Artischocke" zu eigen: Erst ein in der Alltagssprache formuliertes Referat, dann freie Diskussion. "Es geht um die Themen, nicht um das Abstraktionsniveau der Leute", sagte Reinhard Zahn gegenüber der Badischen Zeitung. Auch sollen aktuelle Themen aus der Gentechnik wie auch Debatten um die BSE-Krise aufgegriffen werden. Erste Referenten sind der in einem Nachbarort wohnende, seit kurzem in Gießen lehrende Philosoph Christoph Horn sowie der Basler Philosoph Nicolas Berger. Während es in Lörrach jedem frei steht, am Schluss etwas zu bezahlen, wird in Weil ein Eintrittsgeld verlangt. Dennoch herrschte bei der ersten Gesprächsrunde mit dem Thema "Gerechtigkeit" großer Andrang. Das TAM hat übrigens eine längere philosophische Tradition: In den Sommermonaten ist in dessen lauschigem Gartencafé mancher Text der Printzeitschrift "Information Philosophie" entstanden oder überarbeitet worden.

Winterthur

Am 1. November ist das "Café philo" am Zentrum am Obertor gestartet. Jeweils am ersten Montag des Monats findet zwischen 20.00 und 22.00 Uhr eine Diskussion mit Philosophen statt. Vorgesehene Gäste sind Hans Saner, Maja Wicki, Detlef Staude, Eva Schiffer und Eva Zoller.

Zürich

Zentrum Karl der Große, Amt für Soziokultur, Kirchgasse 14 (am Münster), Sonntags 19 Uhr, einmal im Monat.Veranstaltet von Peter Vollbrecht.

 

 

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