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INTERVIEW

Das Verlagswesen im Umbruch. Ein Gespräch mit Martin Hähnel, dem neuen und Lukas Trabert, dem bisherigen Leiter des Verlages Karl Alber

aus: Heft 1/2021, S. 76-86
 
 
Martin Hähnel (geb. 1980) hat mit einer Arbeit über die Anthropologie der Tugend in Eichstätt promoviert. Er war dann u. a. wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Lehrstuhl für Philosophie und anschließend in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „Der manipulierbare Embryo“ tätig, bevor er im Jahre 2020 als Lektor bei Karl Alber begann. Seit Januar 2021 leitet er den Verlag, den zuvor Lukas Trabert (geb. 1961) von 2002 bis Ende 2020 führte.
 
Herr Hähnel, Sie treten die Nachfolge von Lukas Trabert in einer Zeit an, in der viele von einem Umbruch im wissenschaftlichen Verlagswesen sprechen. Wie zeigt sich dies im Bereich Philosophie?
 
Martin Hähnel: Der Umbruch ist massiv zu spüren und geht vor allem einher mit einschneidenden Veränderungen im Buchhandel, an den Universitäten und ihren Bibliotheken. Ausgehend von den STM (Science, Technology, Medicine)-Bereichen ist eine phasenbeschleunigte Digitalisierung des wissenschaftlichen Verlagswesens schon seit längerem im Gange.
 
Die deutschen Universitätsbibliotheken haben einen Großteil ihrer Etats für digitale Produkte umgewidmet und bestellen ganz überwiegend die E-Journals und E-Books der großen Wissenschaftsverlage. Dabei werden die Maßstäbe der naturwissenschaftlich-technischen Fächer auf die Geisteswissenschaften übertragen, ohne die Besonderheiten und Bedürfnisse der unterschiedlichen Fächerkulturen ausreichend zu berücksichtigen. Auch wenn in den Geisteswissenschaften kaum jemand eine umfangreiche Monographie digital lesen möchte, ist es schwer, sich diesem Trend zu widersetzen.
 
Lukas Trabert: Das fängt ja schon bei Projektanträgen an – da müssen sich die Antragsteller überlegen, ob sie überhaupt ein gedrucktes Buch anstreben sollen oder ob sie nicht in vorauseilendem Gehorsam der „e-only“-Direktive folgen sollen – die Bibliothek der Zukunft sei ohnehin ein gigantischer Server. Hinzu kommt die Abwertung der Monographien gegenüber „papers“ in entsprechend „gerateten“ (E-)Journals, wenn es um die Evaluierung von Forschungsleistungen geht. Die Philosophie in ihrer bisherigen Form wird durch solche Verschiebungen im Wissenschaftsbetrieb marginalisiert und zu einem Nischenfach gemacht.
 
Martin Hähnel: Dementsprechend stellt sich für die philosophischen Fachverlage einerseits die Frage nach neuen Wegen, um auf die veränderten Rahmenbedingungen zu reagieren, andererseits danach, wie sie sich zusammen mit ihren Autoren in den Nischen einrichten, vielleicht sogar daraus gerade den Ansporn gewinnen, philosophischem Denken in der Öffentlichkeit mehr Gewicht zu verschaffen, und zwar in seiner gesellschaftlich unverzichtbaren Aufgabe, grundsätzliche Kritik an vorherrschenden Argumentationsweisen und unreflektierter Begrifflichkeiten zu formulieren und in Gegenwarts- und Zukunftsfragen für Perspektivenvielfalt und Orientierung zu sorgen.
 
Und wie steht es mit den wissenschaftlichen Buchhandlungen?
 
Lukas Trabert: Mit der weiteren digitalen Transformation werden Universitäts- und Campusbuchhandlungen es noch schwerer haben als viele andere kleine Buchhandlungen. Früher gab es ein sogenanntes Semestergeschäft, weil ProfessorInnen bestimmte Bücher empfahlen, die sie ihren Vorlesungen     oder Seminaren zugrunde legten. Daraufhin wurden allein in einer Stadt einige Dutzend Exemplare bestellt. Das ist nun nur noch selten der Fall. Die Regel ist, dass philosophische Texthappen im digitalen Semesterapparat zur Verfügung gestellt werden.
 
Martin Hähnel: Gleichwohl ist der stationäre Buchhandel für uns weiterhin einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste Vertriebsweg. Bei anderen Verlagen wird es ähnlich sein. Darum die Bitte, Alber-Bücher – wenn möglich – bei Buchhändlern vor Ort zu kaufen!
 
Lukas Trabert: Deren Gegenspieler Amazon mag zwar logistisch gut aufgestellt sein, aber neben allen anderen aus den Medien bekannten Gründen, dort nicht zu kaufen, haben wir noch einen weiteren beizusteuern: Nicht mehr Menschen sind dort für das Bestellwesen zuständig, sondern Algorithmen, und die „bestellen“ manchmal ohne Sinn und Verstand, z. B. bei einem Sammelband die Hälfte der Verkaufsauflage. Die wird dann in verschiedene Amazon-Lager geliefert, bis nach Dubrovnik, und danach fast vollständig remittiert.
 
Martin Hähnel: Das ist eine Besonderheit der Buchbranche, dass Ware gegen Gutschrift zurückgegeben werden kann; die Verlage verbuchen dann Negativumsatz. Hinzu kommt, dass die Verlage den gesamten Transport bezahlen müssen, hin und zurück, und dass es vorkommt, dass durch den Transport viele der Bücher nicht mehr verkäuflich sind. Das hat bei uns zuletzt einen großen finanziellen Schaden verursacht und zeigt, warum wir wieterhin auf die Kompetenz des stationären Buchhandels setzen.
 
Viele kleinere Verlage aus dem Gebiet der Philosophie haben sich vor kurzem größeren Verlagen angeschlossen. Was passiert da gerade?
 
Lukas Trabert: Auch der Konzentrationsprozess, den wir seit vielen Jahren beobachten, hängt mit der Digitalisierung und den Vertriebsstrukturen zusammen. Zum einen sind Investitionen in Technik und neue Strukturen notwendig, die für größere Verlage leichter zu stemmen sind als für kleine, zum anderen geht es um die Marktmacht, vor allem im Digitalgeschäft. Während die Universitätsbibliotheken große E-book-Pakete der Konzernverlage kaufen, wird mit den kleineren Verlagen gar nicht erst verhandelt. Das ist deshalb ein Ärgernis, weil auf diese Weise „Massenware“ teuer eingekauft wird und am Ende kaum Mittel übrig bleiben, um auch die E-books von Verlagen wie Alber zu erwerben. Dabei wäre es die Pflicht der Bibliotheken, gerade sicherzustellen, dass die Bücher der kleinen, feinen Verlage angeschafft werden.
 
Martin Hähnel: Einerseits ist es im Interesse der Großverlage ihr Programm in einigen Bereichen (z. B. Philosophie) durch gezielte Ankäufe zu stärken, andererseits ist dieser Prozess auch der Tatsache geschuldet, dass kleinere Verlage nicht immer rentabel genug arbeiten können, um selbstständig zu bleiben. Letzteres hat oft auch damit zu tun, dass die Vertriebsstrukturen der großen Verlage viel besser ausgebaut sind und die dortige Prozesseffizienz um einiges höher ist als in Häusern, wo ein kleines Verlagsteam bis auf den Satz und die Drucklegung alles selbst übernimmt.
 
Sind die kleineren und mittleren Verlage in Gefahr?
 
Lukas Trabert: Ja, das sind sie. Doch selbständige Verlage wie Suhrkamp, Reclam, Matthes & Seitz, Klett-Cotta im allgemeinen Segment und Meiner, Klostermann, Carl Winter, Mohr Siebeck, Frommann-Holzboog, Passagen im geisteswissenschaftlichen Fachbuchbereich sind als starke Marken gut aufgestellt, um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern. Einfach wird es aber nicht.
 
 
Martin Hähnel: Sicherlich ist der derzeitige Wettbewerb für kleine und mittlere Verlage eher ungünstig, da es für diese – ich deutete es eben an – schwierig ist, die technischen und organisatorischen Ressourcen aufzubringen, die erforderlich sind, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Einen zusätzlichen Nachteil tragen kleinere und mittlere Verlage u. a. bei öffentlichen Ausschreibungen (z.B. zur Open Access-Transformation) davon, wo sie gegenüber größeren Konkurrenten oft das Nachsehen haben, u.a. allein schon deswegen, weil sie nicht über die basale und kostenintensive Infrastruktur für den technischen Wandel verfügen, die aber notwendig ist, um in den Genuss von lukrativen Innovationsförderungen durch die öffentliche Hand zu kommen.
 
Was bedeutet dies für die Autoren, für die LeserInnen?
 
Lukas Trabert: Für die Autoren bedeutet dies, dass sie sich gut überlegen sollten, wem sie ihre Manuskripte anvertrauen. Wobei das Wort „anvertrauen“ impliziert, dass der Verlag Dienstleistungen wie Beratung, Korrektur und Lektorat anbietet und Wert auf gute Typographie legt. Bis ein Buch in den Druck geht, sind dem manchmal bis zu zehn Umbruchkorrekturen vorangegangen. Andere Verlage haben andere Geschäftsmodelle und verlangen von den Autoren druckfertige Dateien. Ich glaube, dass ein Verlag mehr sein sollte als eine Marketing- und Vertriebsorganisation, dass die Verlage auch in Zukunft gebraucht werden, die alle klassischen verlegerischen Kompetenzen besitzen und als Dienstleistung anbieten.
 
Und die LeserInnen haben letztlich als KonsumentInnen entscheidenden Einfluss auf das, was geschieht. So wie niemand gezwungen ist, bei Amazon einzukaufen und später zu beklagen, dass die schöne inhabergeführte Buchhandlung schließen musste, können LeserInnen darauf Wert legen, inhaltlich und ästhetisch ansprechende Bücher zu besitzen. Trotz der ungeheuren Menge an Neuerscheinungen ist es möglich und wünschenswert, einen Sinn für Buchkultur zu bewahren.
 
Immer mehr philosophische Bücher werden als E-books angeboten. In England erscheinen wissenschaftliche Bücher zum Teil nur noch als e-books.  Hat das gedruckte wissenschaftliche Buch noch eine Zukunft?
 
Lukas Trabert: Unbedingt! Der Umsatzanteil von E-books liegt bei uns weiterhin im einstelligen Bereich. Die allermeisten Leser bevorzugen das gedruckte Buch. Auch die jüngeren. Wir bieten parallel unsere Titel als E-books an, und die gleichzeitige Veröffentlichung Print und Digital wird nach unserer Überzeugung im Fach Philosophie noch lange bestehen bleiben. Und selbst wenn mein Nachfolger in gut 25 Jahren mit aller Selbstverständlichkeit von digitalen Formaten geleitet sein wird, so wird ein schön gesetztes und gedrucktes Buch mit Fadenheftung und Leseband weiterhin als Auszeichnung gelten. So wie Oldtimer und alte Möbel immer gefragt sein werden, wird die Aura eines kostbaren Buches unverändert auch für die nächsten Generationen spürbar sein.
 
Martin Hähnel: Das sehe ich auch so. Das gedruckte Buch wird trotz E-books und Open Access weiterhin bestehen bleiben. Aber bei Zeitschriften ist die Situation eine andere, da viele Zeitschriften aktuell zu e-Journals (am besten in Open Access) umgewandelt werden. Editionen und Monographien, die oft das Destillat langer und intensiver geistiger Arbeit sind, verlangen stärker als Zeitschriften nach einer physischen Realisierung ihrer Inhalte in Form des gedruckten Buches. Ich denke, dass die verschiedenen Publikationsformen gut nebeneinander existieren können, da sie verschiedenen wissenschaftlichen Erfordernissen und Konsumentenwünschen entsprechen.
 
Studierende sind weitere wichtige Kunden. Doch diese sollen immer weniger lesen. Ist das so? Wie reagieren die Verlage?
 
Lukas Trabert: Die Verschulung des Studiums infolge des Bologna-Prozesses hat zweifellos das Leseverhalten verändert. Der Anteil der Vielleser unter den Studierenden wie auch der gesamten Bevölkerung war aber schon immer gering. Es geht aber nicht nur darum, viel zu lesen, sondern auch tief zu lesen, komplexe Texte zu durchdringen. In dem 2020 erschienenen Buch „Kulturelle Erneuerung – Der Beitrag der abendländischen Philosophie“ schreibt Volker Gerhardt: „Im Augenblick besteht die Gefahr, dass der Mensch das Schreiben, Zeichnen und Malen mit der Hand verlernt. Wir wissen noch nicht, was das für den Menschen der Zukunft bedeutet. Aber wir wissen genug, um eine Erneuerung der Kultur darauf zu verpflichten, dass die ältesten Kulturtechniken, nämlich das eigenhändige Schreiben, Zeichnen und Malen, nicht verlernt werden.“
 
Ähnliches gilt für das wissenschaftliche Arbeiten. Studierende der Zukunft werden nicht mehr die Vorzüge gut sortierter Fachbibliotheken kennen, sie werden kaum noch wissen, was Exzerpieren bedeutet, vermutlich wird auch die Textproduktion sich wandeln. Statt auf einer Tastatur Buchstaben einzugeben und den Satz, während man ihn schreibt, auf dem Bildschirm zu lesen und weiterzudenken, werden Spracherkennungsprogramme sich durchsetzen, d. h., Texte werden diktiert, vermutlich auch automatisch korrigiert werden. Zitate werden aus Datenbanken eingespeist. Die Verlage werden darauf reagieren, indem sie ihre Inhalte kleinteiliger und multimedial aufbereiten.
 
Martin Hähnel: Hier müssen wir als Verlag neue Attraktoren finden. Ich glaube nicht, dass Studierende gar nicht mehr lesen. Sie lesen sicherlich weniger als früher, was wohl auch damit zu tun hat, dass sie beim Lesen stärker selektieren und darauf aus sind, mehr Inhalt auf weniger Seiten zu rezipieren. Daraus folgt, dass wir die Anreize für das Lesen so setzen müssen, dass Studierende für ein Buch oder Thema ein Interesse entwickeln, das dann so stark wird, dass ein Buch gekauft, durchgelesen und in das heimische Bücherregal gestellt wird. Dies erreicht man natürlich über die hohe Qualität des Produktes und das richtige Marketing.
 
Es ist zu hören, dass die Auflagenzahlen sinken. Was sind die Folgen für die Buchpreise?
 
Lukas Trabert: Die Standardauflage einer wissenschaftlichen Studie ist bei Alber 200 Exemplare. Von manchen Büchern verkaufen wir aber deutlich unter 100 Exemplaren. Da die Bibliotheken immer weniger Bücher dieser Art anschaffen, sind wir darauf angewiesen, dass genügend Philosophinnen und Philosophen das Buch in ihren Regalen stehen haben wollen. Darum sind die Ladenpreise sensibel und ein nachvollziehbares Preis-Leistungs-Verhältnis ist notwendig. Als Reaktion auf die sinkenden Verkaufsauflagen hat der Verlag Alber letztes Jahr die Druckkostenzuschüsse leicht erhöhen müssen. Andere Verlage haben sich für eine Hochpreisstrategie entschieden und verkaufen überwiegend an Bibliotheken.
 
Martin Hähnel: Ich würde nicht von „Hochpreisstrategie“ sprechen, da man das universitäre Bibliothekswesen, das eine große Preiselastizität zulässt, nicht mit dem Publikumsmarkt, der sich bei der Preisgestaltung an der Kaufkraft und Zahlungsbereitschaft der Buchhandelskundschaft orientiert, vergleichen kann.
 
Ein Teil der deutschsprachigen Philosophie publiziert nur noch in englischer Sprache. Wie sollen die Verlage darauf reagieren?
 
Lukas Trabert: Als Dienstleister für ihre Autoren verlegen viele Wissenschaftsverleger auch englischsprachige Bücher. Für die weltweite Rezeption ist das durchaus nachvollziehbar. Es spricht aber auch nichts dagegen, zugleich in der eigenen Muttersprache zu schreiben. Wenn es um das Verständnis sprachlicher Feinheiten geht, ist Deutsch im Hinblick auf die weltweit unbestrittene große Tradition deutschsprachiger Philosophie allerdings unverzichtbar. Wer sich mit Kant, dem Deutschen Idealismus, Schopenhauer, Nietzsche, Husserl, Heidegger und vielen anderen deutschsprachigen Geistesgrößen wissenschaftlich beschäftigt, sollte Deutsch beherrschen und auch seine Forschung auf Deutsch formulieren können. Dasselbe gilt selbstverständlich auch für sprachgewaltige Denker mit anderen Muttersprachen.
 
Die Vielfalt der Sprachen bedeutet auch eine Vielfalt hinsichtlich der Denkmöglichkeiten. Insofern finden wir es sehr wichtig, Deutsch als Wissenschaftssprache in der Philosophie zu pflegen und international dafür zu werben. Es ist traurig zu sehen, dass zum Beispiel japanische Philosophen viel weniger Deutsch lernen als in früheren Zeiten.
 
Martin Hähnel:  Jeder deutschsprachige Verlag kann natürlich englischsprachige Titel in sein Programm aufnehmen, was aber meist nur sinnvoll ist, wenn die Vertriebswege dafür vorhanden sind. Zu den sich häufenden englischsprachigen Publikationen deutschsprachiger Philosophinnen und Philosophen kann ich nur sagen, dass deren Qualität – außer, wenn jemand viele Jahre selbst in den USA, UK etc. gelehrt und publiziert hat – des Öfteren nicht an die Qualität und das Sprachniveau der Arbeiten von native speaker heranreicht bzw. dass es dabei nicht selten zu einem gedanklich-inhaltlichen Übersetzungsverlust kommt. Ich kenne einige deutschsprachige Autorinnen und Autoren, die meist auf Englisch publizieren, aber Kolleginnen und Kollegen immer wieder dazu aufrufen, in ihrer deutschen Muttersprache, in der man sich naturgemäß wohler fühlt und die auch andere denkerisch-stilistische Möglichkeiten als das Englische bietet, zu veröffentlichen.
 
Kommen wir zum Alber-Verlag. Wo sehen Sie den Verlag in der philosophischen Verlagslandschaft? Was ist sein Profil?
 
Lukas Trabert: Alber hat schon lange mehrere wichtige Programmlinien. Neben der Phänomenologie sind dies die praktische Philosophie, die Religionsphilosophie und interdisziplinäre Projekte. Hinzu kommt die philosophische Erörterung der Fragen, die für uns im 21. Jahrhundert ausschlaggebend sein werden. Inzwischen gibt es 40 Buchreihen zu verschiedensten philosophischen Themenbereichen und acht Jahrbücher. Es erschienen etwa 75 Novitäten im Jahr, viele weitere Manuskriptangebote müssen leider abgelehnt werden. Selbst wenn wir personell die Kapazitäten hätten, die Titelzahl zu erhöhen, würde das dem Profil des Programms und auch der Qualität abträglich sein.
 
Als mein Vorgänger Meinolf Wewel, der übrigens im April 90 wird, in den Ruhestand ging, haben Sie in Information Philosophie mit ihm ein Interview geführt. Daraus zitiere ich zwei Sätze, die unverändert Geltung haben: „Unabdingbar sind Qualitätsgefühl, Urteilsvermögen und Entscheidungsfreudigkeit. Wagemut gehört nicht minder dazu wie die Fähigkeit, mit Autoren umgehen zu können, ihren Gedankengängen zu folgen, hinzuhören.“ Auch solche Eigenschaften machen generationsübergreifend das Profil unseres Verlags aus.
 
Das Alber-Programm ist traditionell stark „kontinental“ und wird maßgeblich durch un-sere Autorinnen und Autoren geprägt. Einige bekannte AutorInnen der letzten Jahrzehnte kommen aus Frankreich, etwa Maurice Blondel, Emmanuel Lévinas, Paul Ricoeur, Michel Henry, Jean-Luc Marion, Luce Irigaray oder Natalie Depraz, andere sind Eugen Fink, Heinrich Rombach, Richard Schaeffler, Hermann Schmitz, Rainer Marten oder Ute Guzzoni. Jüngere Autoren, die vielbeachtete Bücher bei Alber herausgebracht haben, sind u. a. Markus Gabriel, Thomas Fuchs, Reinhard Mehring, Harald Seubert, Smail Rapic, Burkhard Liebsch oder Nikolaus Knoepffler. Hinzu kommen neue Autoren, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen, Barbara Schellhammer und Jörg Noller zum Beispiel, oder altbekannte wie Otfried Höffe, der nach seiner Habilitationsschrift von 1975 nun 46 Jahre später eine Einführung zu John Rawls bei Alber veröffentlicht hat.
 
Weniger „kontinental“ ist unser Schwerpunkt in der interkulturellen Philosophie. Klassiker wie die „Philosophie der Kyoto-Schule“, Rolf Elberfelds „Sprache und Sprachen“ und „Philosophieren in einer globalisierten Welt“ oder die gerade erschienene, fast 1000-seitige Darstellung der islamischen Religionsphilosophie von Ahmad Milad Karimi passen zum bisherigen Profil und setzen neue Akzente.
 
Martin Hähnel: Der Alber-Verlag hat sich in dem von Lukas Trabert genannten Bereichen sicherlich ein gutes Renommee erworben. Nun hat die Philosophie als Disziplin an Universitäten und in der Öffentlichkeit gerade leider keinen so guten Stand mehr wie noch vor Jahren. Philosophielehrstühle werden nicht neu besetzt, umgewidmet oder verschwinden in größeren Organisationseinheiten. In vielen entscheidenden gesellschaftlichen Diskursen sind Philosophinnen und Philosophen kaum mehr zu finden. Ich hoffe, dass sich das in Zukunft ändert, erste positive Anzeichen dafür gibt es ja bereits.
 
Hinzu kommt, dass der Bereich der Philosophie (wenn man nicht so einen strengen akademischen Begriff davon hat) nicht so leicht von anderen Bereichen abzugrenzen ist, sodass es passieren kann, dass Akteure aus benachbarten Bereichen der Geisteswissenschaften das Feld mehr oder weniger erfolgreich bespielen. Für Alber gilt: Wenn eine Gesellschaft nach Philosophie in ihrer ganzen Bandbreite verlangt, dann wird sie auf kleine und feine philosophische Fachverlage nicht verzichten können.
 
Alber gehört zum Herder-Verlag. Was bedeutet das für Sie?
 
Lukas Trabert: 1939 wurde Alber vom damaligen Verleger Theophil Herder-Dorneich gekauft, weil er einen Tochterverlag für belletristische und andere säkulare Schriften brauchte. Seitdem profitiert Alber von den Strukturen eines größeren, familiengeführten Mutterhauses. Entscheidend ist, dass es keinerlei Einfluss auf die Programmarbeit gab...
 
Martin Hähnel:...und gibt.
 
Lukas Trabert: Auch Markenführung und Marketing lagen in den Händen meines damaligen Teams. Dankbar sind wir aber, dass uns Arbeit in den Bereichen Controlling, Buchhaltung, EDV und Vertrieb abgenommen wird und wir uns auf die Arbeit an den Inhalten konzentrieren können. Sonst wäre es nicht möglich, die Arbeit mit so wenigen Mitarbeitern zu bewältigen.
 
Martin Hähnel: Trotz der Zugehörigkeit zu Herder bleibt die Programmarbeit weiterhin unabhängig. Man kann sicherlich noch hinzufügen, dass der Rentabilitätsdruck für kleinere und mittlere Verlage größer geworden. Da erhoffen wir uns als Alber aber weiterhin die zuverlässige Unterstützung durch das Haus Herder, machen unser eigenes Programm und setzen darüber hinaus auf positive Synergien mit anderen Programmbereichen.
 
Alber ist mitunter auch ein katholischer Verlag. Sie kommen von einer explizit katholischen Universität. Wird Alber nun noch katholischer?
 
Lukas Trabert: Mit Verlaub, Alber war nie ein katholischer Verlag. Weil Herder diesfrüher war und teilweise immer noch ist, haben frühere Alber-Verlagsleiter sogar versucht, den Zusammenhang zu Herder zu verbergen. Das ging bis zur Angabe einer anderen Postadresse anstelle der Hermann-Herder-Straße, die inzwischen schon lange auf unserem Briefpapier steht.
 
Griechisch gedacht spricht übrigens nichts dagegen, katholischer zu werden: καθολικός bedeutet „das Ganze betreffend, allgemein gültig“; insofern sollte ein Philosophieverlag ruhig gut katholisch sein dürfen.
 
Martin Hähnel: Ja, in diesem Sinne wäre es schön, wenn Alber ein katholischer Verlag wäre (lacht)! Spaß beiseite! Die programmatische Indifferenz gegenüber religiösen und konfessionellen Zugehörigkeiten bringt schon allein der Gegenstand der Philosophie mit sich. Außerdem sind wir als Fachverlag dem weltanschaulichen Neutralitätsgebot ebenso verpflichtet wie die universitären Geisteswissenschaften, für die wir größtenteils arbeiten.
 
Früher gab es ein katholisches Bildungsbürgertum, insbesondere in katholischen Universitätsstädten wie Freiburg oder Münster. Wie hat sich dieses in den letzten Jahren entwickelt und was bedeutet das für die Religionsphilosophie?
 
Lukas Trabert: Überreste eines solchen Bildungsbürgertums gibt es durchaus noch; Veranstaltungen der katholischen oder evangelischen Akademien sind weiterhin gut besucht, aber das Konfessionelle spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Zudem ist das Durchschnittsalter der BesucherInnen recht hoch. Jüngere Menschen mit geistigen Interessen verstehen sich kaum noch als „Bildungsbürger“. Dennoch gibt es ein ungebrochenes Interesse an Religion und Religionsphilosophie, wenn auch unter anderen Vorzeichen. Sofern es um Grundfragen des Menschseins geht, beschäftigen sich auch Atheisten und Suchende mit religiösen Themen.
 
Martin Hähnel: Ja, klassische Lesermilieus brechen weg, neue (teilweise ephemere) entstehen. Als Verlag kann man folglich nicht mehr damit rechnen, dass Titel für eine bestimmte Käufer-Gruppe geschrieben werden. Vielmehr sind – bezogen auf Titel für ein grö-ßeres Publikum – die Tagesaktualität, das kontroverse Thema und die attraktive Aufmachung entscheidend.
 
Zum Thema Religionsphilosophie: Aus meiner Sicht ist das Interesse an Themen wie Religion und Glaube jenseits von moderner Spiritualitätsliteratur eher gesunken. Auch das Interesse am säkularen Pendant, der Existenzphilosophie, scheint nicht mehr allzu groß zu sein, obwohl es jetzt sogar analytische Existenzphilosophie gibt. Allerdings ist dieses Feld dynamisch; man weiß nie, welche Rolle es in den nächsten Jahren spielen wird.
 
Ein zentraler Schwerpunkt des Verlages ist die Phänomenologie. Wird das so bleiben?
 
Martin Hähnel: Unbedingt. Die Reihe „Phänomenologie“ wird von uns gerade neu aufgestellt und mit einem jungen, dynamischen, institutionell gut verankerten Editorial Board ausgestattet. Der Relaunch der Reihe startet mit der deutschen Übersetzung des im angelsächsischen Bereich sehr erfolgreichen Buches von Shaun Gallagher und Dan Zahavi The Phenomenological Mind, das in verständlicher Sprache und im Dialog mit den modernen Kognitionswissenschaften in die Disziplin der Phänomenologie einführt.
 
Lukas Trabert: Ja, das hat in Freiburg Tradition, wurde im Lauf der Jahrzehnte ausgebaut und wird inklusive der Neuen Phänomenologie von Hermann Schmitz oder den Werken von Heinrich Rombach, der Gesamtausgabe von Eugen Fink und vielen einzelnen Werken ein Schwerpunkt im Programm bleiben. Aufgrund der guten Anschlussfähigkeit für interdisziplinäre Forschungsprojekte erwarten wir, dass die Phänomenologie in Zukunft als philosophische Richtung mehr Bedeutung haben wird als in den letzten Jahrzehnten.
 
Welche Bedeutung wird die analytische Philosophie im Programm haben?
 
Martin Hähnel: Die analytische Philosophie wird die Bedeutung – das zeigt die eben erwähnte Ankündigung des Buches von Zahavi und Gallagher – in unserem Programm haben, die sie auch in der akademisch-universitären Fachwelt hat. Bekanntlich ist die analytische Philosophie an den Instituten hierzulande und anderswo dominant geworden, was hauptsächlich eine Frage des argumentativ-methodischen Stils, der fortschreitenden Professionalisierung des Fachs und der zunehmenden Spezialisierung und Differenzierung der philosophischen Arbeitsfelder geworden ist. Die klassischen philosophischen Themen sind damit aber nicht verschwunden. Im Gegenteil: Analytische Philosophinnen und Philosophen entdecken plötzlich die Themen der kontinentalphilosophischen Philosophietradition (Nietzsche, Existenzphilosophie, Phänomenologie etc.), deren aktuelle Vertreter sich im Gegenzug auch das Werkzeug des analytischen Philosophierens aneignen. Ziel des Alber-Verlages muss es also sein, diese Tendenzen und Bedürfnisse im Programm aufzunehmen und abzubilden und damit auch alte ideologische Gräben zu überwinden.
 
Lukas Trabert: Alber ist offen für alle Strömungen innerhalb der Philosophie. Es wurden in den letzten zwanzig Jahren viele neue Reihen gestartet, die dem Verlag von Reihenherausgebern angeboten wurden. Da es andere Verlage gibt, die sich auf analytische Philosophie spezialisiert haben, wurden uns allerdings keine entsprechenden Reihen angeboten. Wäre das aber der Fall, spräche nichts gegen die eine oder andere analytisch geprägte Reihe, so wie Alber etliche Reihen im Bereich der praktischen Philosophie hat.
 
Alber hat auch mit eher populärer Philosophie begonnen. Wie kommt das beim Publikum an?
 
Lukas Trabert: Wenn ein Verlag eine starke Marke im Bereich Wissenschaft bzw. Fachbuch ist, sind Produkte, die dem nicht entsprechen, erst einmal schwer zu vermitteln. Manchmal sind wir geradezu dafür kritisiert worden, dass wir philosophische Romane oder die neue Reihe „Philosophie_erzählt“ verlegen. Da wir in diesem Segment auch etliche sehr gut laufende Bücher haben, angefangen von Longsellern wie Nietzsches Texten zur Gesundheit bis zu Michael Andricks letztjährigem Erfolgstitel Erfolgsleere, werden wir neben hochwissenschaftlichen Fachbüchern, die den Großteil des Programms ausmachen, das ganze Spektrum bis zum Sachbuch und zu essayistischen und erzählerischen Formaten anbieten. Wenn ein Buch wie Vittorio Hösles Globale Fliehkräfte auf die Sachbuchbestenliste kommt, zeigt dies, dass philosophische Fragen von ein und demselben Autor hochwissenschaftlich, aber auch für ein größeres Publikum erörtert werden können. Auch die verschiedenen Philosophie-Festivals zeigen, dass ein großes Interesse an Philosophie besteht und es darauf ankommt, dieses auf verschiedenen Kanälen zu bedienen.
 
Martin Hähnel: Hier ist aus meiner Sicht Vorsicht geboten. Das Verhältnis zwischen akademischer und populärer Philosophie wird mitunter zu hitzig (vor allem von der Seite, die immer wieder die akademische Philosophie in den Elfenbeinturm verbannt) diskutiert. Es gibt Stimmen, die meinen, dass akademische Philosophie und populäre Philosophie nicht in denselben Topf geworfen werden sollen. Dem stimme ich völlig zu. Verlagsstrategisch ergeben sich hier aber einige interessante Optionen, die ich als neuer Verlagsleiter in Abstimmung mit dem Haus natürlich prüfen werde. Es wird in Zukunft aber vor allem darauf ankommen, ob es deutschsprachigen Philosophinnen und Philosophen besser gelingt, komplexe Inhalte relativ verlustfrei in stilistisch genießbare Texte zu verwandeln. Hier ist viel Nachholbedarf, was sich auch daran zeigt, dass momentan bereits einige Workshops für Philosophinnen und Philosophen zu diesem Thema angeboten werden.
 
Wie sieht die Beziehung zwischen Verlag und Autor bei Alber aus?
 
Lukas Trabert: Sie war bislang von intensiver Kommunikation geprägt. Im Büro habe ich mehr als die Hälfte meiner Arbeitszeit am Telefon und mit Emails verbracht. Vom Manuskriptangebot bis zur Druckfreigabe und dann der Versendung von Multiplikatoren-exemplaren mussten zahllose größere und kleinere Entscheidungen im Gespräch getroffen werden. Bis über Covergestaltung und Titelformulierung Einigkeit erzielt ist, sind oft viele Telefonate oder Mails erforderlich. Und die Rückfragen zu einem Manuskript konnten lange Telefonate zur Folge haben. Mein längstes hat ganze zehn Stunden gedauert, mit nur einer kurzen Pause. Viele Autoren besuchen auch den Verlag. Oder wir treffen uns auf Tagungen. Mit manchen Autoren sind langjährige Freundschaften entstanden, die weit über das Berufliche hinausgehen.
 
Martin Hähnel: Die eben von Lukas Trabert geschilderte intensive Autorenpflege können sich allerdings heute nur noch wenige Verlage leisten. Die Rolle des Lektors, aber auch die Rolle der Autorin/des Autors hat sich verändert. So steht der seitens von Autorinnen und Autoren nicht selten erhobene Anspruch auf „Rundumversorgung“ durch den Verlag meist disproportional zu den vom Autor (und auch vom Verlag selbst) erwarteten Verkaufserlösen. Das ist sicherlich ein beklagenswerter Zustand, für den wir andere Lösungen als bisher brauchen. Allerdings ist für einen Fachverlag wie Karl Alber eine gute und persönliche Autorenbetreuung essentiell. Sicherlich muss man sich aktuell und in Zukunft verstärkt über die Neugestaltung des Autor-Lektor-Verhältnisses Gedanken machen und austarieren, welche Leistungen der Verlag zu welchen Konditionen anbieten kann.
 
Das Ziel ist und bleibt aber das gleiche wie früher: In enger Zusammenarbeit mit dem Lektorat soll jede Autorin und jeder Autor das Ziel verfolgen, mit der unverzichtbaren Hilfe des Verlages aus einem guten Manuskript ein noch besseres Buch zu machen.
 
Was für eine Bedeutung haben Promotions- und Habilitationsschriften im Verlagsprogramm?
 
Lukas Trabert: Qualifikationsschriften nehmen etwa 20% des Programms ein. Da Alber als Autorenverlag viele ProfessorInnen über Jahrzehnte verlegt, ist es wichtig, auch die Arbeiten vielversprechender NachwuchswissenschaftlerInnen zu verlegen und mit den Lehr-stuhlinhaberInnen der nächsten Generation frühzeitig zusammenzuarbeiten. Das war schon vor sechzig Jahren so, als die Reihe Symposion mit den Dissertationen von Theunissen, Tugendhat, Marquard und Gründer eröffnet wurde. Inzwischen sind 138 Bände erscheinen, und die Mehrzahl der Symposion-AutorInnen hat später einen Ruf auf eine Professur erhalten.
 
Martin Hähnel: Gerade darum wird dieses Feld auch in Zukunft ein wichtiges Standbein für Alber sein. Qualifikationsschriften haben zudem den großen Vorteil, dass sie die für einen wissenschaftlichen Verlag notwendige Qualitätssicherung (meistens) mitbringen, Autorinnen und Autoren gern ihre Arbeit in etablierten und von der Community bekannten Verlagsreihen positionieren wollen (um besser wahrgenommen, stärker rezipiert und vielleicht sogar rezensiert zu werden) und die Finanzierung größtenteils unproblematisch ist.
 
Was für Ziele haben Sie für den Alber-Verlag langfristig?
 
Martin Hähnel: Im Verlagsgeschäft muss man pragmatisch vorgehen und vorsichtig bei der Formulierung konkreter langfristiger Ziele sein; dafür ist der Markt auch zu dynamisch. Natürlich wünsche ich mir, dass der Karl Alber-Verlag in den nächsten Jahrzehnten für immer mehr Leserinnen und Leser attraktive Bücher verlegen wird. Ja mehr als das: dass er dazu beiträgt, die Bedeutung, die der Philosophie in unserer Gesellschaft zukommt, so weit zu steigern, dass Philosophie vielleicht sogar ein Regelfach in unseren Schulen wird.
 
Wird sich kurzfristig etwas ändern?
 
Martin Hähnel: Ja natürlich, nach dem Weggang von Lukas Trabert und im Zuge innerbetrieblicher Umstrukturierungen wird sich einiges in den Abläufen bei uns ändern. Zum Beispiel wissen wir nicht, wie lange es noch gedruckte Verlagsvorschauen geben wird und welchen Stellenwert Open Access für Verlage unserer Größe in naher Zukunft haben wird. Die Grundausrichtung von Alber als philosophischer Fachverlag wird davon aber nicht tangiert.
 
Die Fragen stellte Peter Moser.