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03 2021

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Jahrgang 2021 - Heft 3 / 2021

Liebe Leserin, liebe Leser,
als Lektor stehe ich immer wieder, und auch immer öfter, vor dem Problem, ob nun Philosoph*in, Philosoph_in, PhilosophIn, Philosoph:in oder einfach Philosophin (mit dem Gedanken, Philosophen seien auch gemeint) verwendet werden soll. Da gemäß Sprachwissenschaft mit dem generischen Maskulinum die weibliche Form mitgemeint ist und die Philosophie den allergrößten Wert auf ihre Wissenschaftlichkeit legt, ich auch aus Leserreaktionen weiß, dass viele diese Neuerungen ablehnen, ist es umso überraschender, dass dagegen kein Widerstand erfolgt ist: die Deutsche Gesellschaft für Philosophie hat auf die Umstellung hin nur eineeinzige Mail erhalten (siehe Information Philosophie 2/2021, S. 22). Möglicherweise handelt es sich hier um ein Generationenproblem. Allerdings kenne ich auch jüngere, die die Gendersprache ablehnen. Ist es vielleicht so, dass einige, um ihre Karriere fürchtend, sich nicht zu äußern wagen?
 
Neuerdings wird mancherorts das aufklärerische europäische Denken als „eurozentrischer Wissenschaftsimperialismus“ zu destruieren versucht, und man macht sich antikolonialistisch auf die Suche nach ursprünglichem authentischem Denken, nach dem Denken der Indianerhäuptling*innen. Allerdings, so lese ich gerade, darf auch dieses schöne Wort, selbst wenn es genderkorrekt geschrieben wird, nicht mehr verwendet worden, weil es, wie viele andere Wörter, bereits kolonialistisch infiziert ist. Dazu gehört auch, dass man den bisherigen Klassikerkanon auf kolonialistische und rassistische Stellen untersucht und entsprechend diesen Kanon neu erstellt. Das gibt für viele Jahren der Philosophie neue Arbeitsfelder und neue Stellen und damit auch viele neue Bücher. Die ersten sind schon in Arbeit.
 
Mit einem freundlichen Gruß
Der Herausgeber: Peter Moser
 
ESSAY
Ursula Wolf: Wie kann die Philosophie angewandte Ethik betreiben? Am Beispiel der Tierethik; S. 8
 
BERICHT
Rainer Schäfer: Die Kategoriendeduktion im klassischen deutschen Idealismus; S. 14
 
STELLUNGNAHMEN
Identitätspolitik und Philosophie Stellungnahmen von Christine Bratu, Susanne Lettow, Martin Saar und Barbara Zehnpfennig; S. 24
 
DAS STICHWORT
Formale Verursachung. Von Ludger Jansen und Petter Sandstad; S. 34
 
AUTOBIOGRAPHIE
Ein Blick auf siebzig Jahre deutsche Philosophie. Dieter Henrichs Autobiographie; S. 42
 
KRITIK
Der Zusammenbruch der Bewusstseinstheorie. Raymond Geuss über Henrichs philosophische Autobiographie; S. 48
 
FORSCHUNG – TRENDS – KONTROVERSEN
Organoid-Technik und 3D-Bioprinting Hans Zillmann über neue Herausforderungen für die Ethik; S. 54
Spyridon Koutroufinis entwirft eine neue Biophilosophie; S. 58
Georg W. Bertram kritisiert die Zurücksetzung der Sprache der Kunst in der Sprachphilosophie; S. 63
Frank Vogelsang kritisiert den hegemonialen liberalen Diskurs der Moderne; S. 66
Die Weltordnung der Tianxia; S. 70
Lutz Wingert weist auf die Bedeutung der Kollektivpraxis hin; S. 72
Schillers Auseinandersetzung mit Kants Moralismus; S. 76
 
STUDIUM
Michael Drieschner: Quantenmechanik verstehen; S. 78
Studienprogramme: Bayreuth; S. 92
GAP Essaypreis; S. 92
Einführungen; S. 93
Übersichten; S. 96
Lexika; S. 98
 
UNTERRICHT
Kognitive Hermeneutik im Unterricht; S. 100
Medien, Zeitschriften; S. 104
Neue Bücher; S. 106
 
AUSGABEN
Descartes: Briefwechsel mit Mersenne; S. 108
Nicolai Hartmanns Dialoge; S. 109
Hans Blumenberg: Realität und Realismus; S. 112
Quine: Unterwegs zur Wahrheit; S. 116
Weitere neue Ausgaben; S. 116
 
TAGUNGSKALENDER; S. 118
 
NACHRICHTEN
Universitäten; S. 120
Personen; S. 124
Gestorben; S. 126
Preise: Tractatus-Preis; S. 130
Verlage: Dietz-Verlag; S. 130
Zeitschriften; S. 132
Internet; S. 132
 
NEUERSCHEINUNGEN; S. 139
 
IMPRESSUM; S. 163



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