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EDITORIAL / INHALT

Jahrgang 2014 - Heft 4 / 2014

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser,

die alle drei Jahre stattfindenden Kongresse der Deutschen Gesellschaft für Philosophie werden immer größer – das ist der Eindruck, wenn man sie über die letzten Jahrzehnte verfolgt. Dieses Jahr waren in Münster an die vierhundert Vorträge angemeldet (siehe Seite 112). Erfreulich ist die große Zahl junger Studentinnen und Studenten, die sich für das Fach interessieren und in Münster ihre Arbeiten präsentiert haben – Nachwuchsprobleme hat die Philosophie nicht. Ein Kongress dieser Art bietet die ideale Möglichkeit, Leute kennenzulernen, die an ähnlichen Themen arbeiten wie man selbst, die eigenen Arbeiten vorzustellen und sich auszutauschen sowie mit Professorinnen und Professoren Kontakt aufzunehmen. Thematisch waren in Münster alle Gebiete der Philosophie vertreten, soweit diese zur akademisch anerkannten Philosophie gehören.

Die meisten Anmeldungen für Vorträge gab es übrigens im Bereich Politische Philosophie, dieses Thema steht demnach im Mittelpunkt – angesichts der weltpolitischen Ereignisse auch keine Überraschung. Interessant ist, dass bei den Themen meistens kleine übersichtliche Bereiche gewählt wurden, auch bei den Vorträgen der Professorinnen und Professoren. Die Philosophie backe gegenwärtig kleine Brötchen, sagte mir jemand dazu. Auf Ausgriffe auf das Ganze wurde in der Regel verzichtet. Der nächste Kongress wird in Berlin stattfinden, Dominik Perler von der Humboldt Universität wurde zum neuen Präsidenten gewählt (und der richtet jeweils den nächsten Kongress aus).

Im letzten Heft ist uns ein peinliches Missgeschick unterlaufen. Auf dem Titelblatt wurde der Titel des Essays von Dietmar von der Pfordten „Normativer Idealismus“ genannt. Richtig ist aber „Normativer Individualismus“. Wir bitten, das Versehen zu entschuldigen.

Der Herausgeber: Peter Moser


INHALT

ESSAY
Vittorio Hösle: Der Wert des eigenen Glücks; S. 8

BERICHT
Tatjana Tarkian: Naturalismus und die Autonomie der Ethik; S. 22

INTERVIEW
„Wieviel Privatsphäre wollen wir eigentlich?“. Im Gespräch mit Onora O’Neill; S. 30

DISKUSSION
Wie kann die Philosophielehrerausbildung an den Universitäten verbessert werden?; S. 40

STELLUNGNAHMEN
Stellungnahmen zur Verbesserung des Philosophieunterrichts. Vorschläge von Vanessa Albus, Roland W. Henke, Kirsten Meyer, Michael Quante, Ralf Stoecker und Thomas Grundmann/Thomas Nisters; S. 42

STUDIUM
Das Internet-Lexikon der Argumente. Von Martin Schulz; S. 55
Sommerschulen; S. 60
Ist das Interesse an der Geschichte der Philosophie ein philosophisches Interesse?; S. 60
Einführungen; S. 64
Übersichten; S. 65
Kommentare; S. 66

AUSGABEN
Cassirer über Rousseau; S. 68
Neuerscheinungen; S. 74

LESERFORUM
Heideggers ontologischer Antisemitismus. Zu Donatella Di Cesare: Heidegger, das Sein und die Juden; S. 76

FORSCHUNG – TRENDS – KONTROVERSEN

Descartes; S. 88
Martin Saar lobt Heideggers machttheoretische politische Philosophie; S. 88
Spinozas politische Ontologie. Fragen an Martin Saar; S. 90
Die Phänomenologie im Gespräch mit der analytischen Philosophie hinsichtlich des Personenbegriffs; S. 94
Holm Tetens über Freiheit und Naturbeherrschung; S. 100
Ethik: Das moralische Dilemma; S. 102

TAGUNGSKALENDER; S. 107

NACHRICHTEN
Geschichte – Gesellschaft – Geltung. Notizen vom XXIII. Kongress für Philosophie in Münster; S. 112
Frankreich: - Das Pariser „Collège International de Philosophie“ fürchtet Schließung; S. 116
- Habermas wird in Frankreich gefeiert; S.  116
Universitäten; S. 118
Personen, Gestorben; S. 125
Preise; S. 126
Medien, Ethikkommission; S. 128
Stiftungen, Deutscher Ethikrat; S. 129
Archiv, Gesellschaften, Internet; S. 130
Reihen, Jahrbücher, Zeitschriften; S. 131

ZEITSCHRIFTENSCHAU; S. 132

NEUERSCHEINUNGEN; S. 144

IMPRESSUM; S. 163