PhilosophiePhilosophie

Die Philosophie ist eine der ältesten theoretischen Disziplinen, die das Streben nach Wissen und Weisheit zum Ausdruck bringt. Sie befasst sich mit grundlegenden Fragen zu Themen wie Existenz, Realität, Vernunft, Werte, Sprache und menschlicher Geist.

Zu den wichtigsten Zweigen der Philosophie gehören:

Viele Definitionen der Philosophie betonen ihre enge Beziehung zu den Geisteswissenschaften, allerdings gibt es keine Definition die allgemein anerkannt ist. Insbesondere die Philosophie der Gegenwart ist von daher besser zu verstehen, indem man sich ihre "Arbeitsweise" anschaut; und damit beantwortet sich vielleicht auch die Frage: "Was ist Philosophie?"


 

"Es weiß ja keiner, was Philosophie eigentlich ist. Ja gut, Denken ist ihr Geschäft. Aber was genau ist Denken? Eine Sache der Vernunft? Nicht auch des Gefühls? Da haben wir es schon: Wer so fragt, ist in philosophisches Gestrüpp geraten. Und es fragen viele so, keineswegs nur sozialversicherte Hochschuldenker, sondern zum Beispiel auch: Hausfrauen, Väter, Banker, Fußballer und Feuilletonredakteure. Nur, dass sie kaum wagen, den Titel des Philosophen zu führen. Denn Philosophen, so will es das Klischee, sind grüblerische Gesellen, die unverständliches Zeug murmeln."

"Wo aber das Philosophieren aufhört und das Küchenherumspinnern anfängt, ist selbst die am heftigsten umstrittene Frage der Philosophie. Heißt: Es gibt so viele Philosophien, wie es Philosophen gibt."

Quelle: "Du sollst denken!" von Dirk Pilz in der Berliner Zeitung (21. November 2011)


 

An den mittelalterlichen Universitäten (siehe auch: Studium Generale) existierten nur die 3 "höheren Fakultäten": Theologie, Jura (Recht) und Medizin (siehe auch die "Trinität" Pfarrer, Bürgermeister und Arzt in dörflichen Gemeinden). Philosophie kam dann wie die anderen Fachgebiete später dazu.

Philosophen verwenden eine Vielzahl von Methoden, um zu philosophischen Erkenntnissen zu gelangen. Dazu gehören die begriffliche Analyse, das Vertrauen auf den gesunden Menschenverstand und Intuitionen, die Verwendung von Gedankenexperimenten, die Analyse der Alltagssprache, die Beschreibung von Erfahrungen und das kritische Hinterfragen.
Die Philosophie steht mit vielen anderen Bereichen in Verbindung, darunter Naturwissenschaften, Mathematik, Wirtschaft, Jurisprudenz und Literatur. Sie bietet eine interdisziplinäre Perspektive und untersucht den Umfang und die grundlegenden Konzepte dieser Bereiche. Sie untersucht auch deren Methoden und ethische Implikationen.

Die Kantischen Fragen

Nach dem berühmten Philosophen Immanuel Kant (1724 - 1804) ist die Aufgabe der Philosophie die Beantwortung von 3 Fragen („transzendentale Wende“).

  1. Was kann ich wissen?
  2. Was soll ich tun?
  3. Was darf ich hoffen?

Die Fragen werden jeweils durch die Erkenntnistheorie, die Ethik und die Religionsphilosophie bearbeitet.


"Die philosophischen Erkenntnisse haben mehrenteils das Schicksal der Meinungen und sind wie die Meteoren, deren Glanz nichts für ihre Dauer verspricht. Sie verschwinden, aber die Mathematik bleibt." [Immanuel Kant; "Untersuchung über die Deutlichkeit der Grundsätze der natürlichen Theologie und der Moral", §4]

Traditionen

Das Wort Philosophie stammt etymologisch von den altgriechischen Wörtern philos „Liebe“ und sophia „Weisheit“ - also "Liebe zur Weisheit".

Die westliche Philosophie hat ihren Ursprung im antiken Griechenland und umfasst ein breites Spektrum an philosophischen Teilgebieten.

Ein zentrales Thema der arabisch-persischen Philosophie ist die Beziehung zwischen Vernunft und Offenbarung.

Die indische Philosophie verbindet das spirituelle Problem, wie man zur Erleuchtung gelangt, mit der Erforschung des Wesens der Wirklichkeit und der Möglichkeiten, zur Erkenntnis zu gelangen.

Die chinesische Philosophie konzentriert sich vor allem auf praktische Fragen in Bezug auf richtiges soziales Verhalten, Regierung und Selbstkultivierung.


Zeittafel

Diese chronologische Übersicht der westlichen Philosophie stellt eine Vereinfachung da - sie soll "nur" eine Orientierung bieten. Die einzelnen Epochen und Strömungen überlappen sich, und es war jetzt auch nicht so, das sich im Jahre "nnnn" jemand auf den Marktplatz gestellt hat, um zu verkünden: "Ab heute ist Schluss mit der klassischen Periode, es lebe der Hellenismus."

Die abendländische Philosophie entstand im 6. Jahrhundert v. Chr. im antiken Griechenland mit den Vorsokratikern. Sie versuchten, den Kosmos als Ganzes rational zu erklären. Die nachfolgende Klassik wurde von Sokrates (469-399 v. Chr.), Platon (427-347 v. Chr.) und Aristoteles (384-322 v. Chr.) geprägt. Diese erweiterten das Themenspektrum um Fragen wie die, wie Menschen handeln sollten, wie man zu Wissen gelangt und was die Natur der Realität und des Geistes ist.

Der spätere Teil der Antike war durch das Aufkommen philosophischer Strömungen gekennzeichnet, z. B. Epikureismus, Stoizismus, Skeptizismus und Neuplatonismus. Das Mittelalter begann etwas 5. Jahrhundert n. Chr. und mit ihm entstand die Scholastik. Der Schwerpunkt lag auf u.a. religiösen Themen, und viele Denker nutzten die antike Philosophie, um die christlichen Lehren zu erklären und weiter auszuarbeiten.

Die Renaissance begann im 14. Jahrhundert und brachte ein erneutes Interesse an den Schulen der antiken Philosophie, insbesondere am Platonismus, mit sich. In dieser Zeit entstand auch der Humanismus.

Die Moderne begann im 17. Jahrhundert. Eines ihrer zentralen Anliegen war die Frage, wie philosophisches und wissenschaftliches Wissen zustande kommt. Besondere Bedeutung wurde der Rolle der Vernunft und der sinnlichen Erfahrung beigemessen. Viele dieser Neuerungen wurden in der Bewegung der Aufklärung genutzt, um die traditionellen Autoritäten in Frage zu stellen.

Im 19. Jahrhundert wurden mehrere Versuche unternommen, umfassende philosophische Systeme zu entwickeln, z. B. der deutsche Idealismus und der Marxismus.

Einflussreiche Entwicklungen in der Philosophie des 20. Jahrhunderts waren das Aufkommen und die Anwendung der formalen Logik, die Konzentration auf die Rolle der Sprache sowie der Pragmatismus und Bewegungen in der kontinentalen Philosophie wie die Phänomenologie, der Existentialismus und der Poststrukturalismus.

Disziplinen

Diese Liste erläutert kurz und schlagwortartig einige wichtige philosophische Strömungen / Disziplinen.

In der Alltagssprache wird "Philosophie" bzw. "philosophieren" häufig mit dem sprichwörtlichen Elfenbeinturm oder mit einem besinnlichen Abend am Kamin (in der Hand ein Glas Rotwein, den Blick in die unendlichen Weiten des Weltraums gerichtet) assoziiert - weit gefehlt. Gerade die vergleichsweise jüngeren Konzepte & Aspekte haben durchaus lebenspraktische Relevanz (vgl. z.B. die Sprachphilosophie (u.a. die Literaten Ludwig Wittgenstein, Noam Chomsky, Judith Butler)).


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