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INTERVIEW

Julian Nida-Rümelin:
Nida-Rümelin, Julian: Die Wissenschaftskultur der Philosophie ist gefährdet

 Ein Gespräch mit Julian Nida-Rümelin, dem neuen Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Philosophie

Herr Nida-Rümelin, herzliche Gratulation zu Ihrer Wahl als neuem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Philosophie.

Danke.

Sie sind nun Repräsentant der Philosophie in Deutschland und Ausrichter des nächsten Kongresses der Gesellschaft. Was für einen Gestaltungsrahmen hat der Präsident dieser Gesellschaft?

Die Deutsche Gesellschaft für Philosophie ist Ansprechpartner, wenn es um Fragen der Rolle der Philosophie geht, beispielsweise an unseren Schulen. Ich bin der Meinung, dass die Philosophie in Deutschland in den Schulen eine viel zu geringe Rolle spielt. Wenn man das international vergleicht: Kaum eine andere Sprache wie die deutsche hat in den letzten dreihundert Jahren einen so großen Beitrag an die Philosophie geleistet, und wichtige Philosophen haben auf Deutsch publiziert. In Italien, Spanien, Südamerika und gelegentlich auch in den USA lernen Menschen Deutsch, um Kant, Hegel, Heidegger oder Wittgenstein im Original zu lesen. Von daher finde ich es ganz wichtig, dass auch in den Schulen die Philosophie eine größere Rolle spielt, damit wir uns stärker mit diesem kulturellen Erbe identifizieren. Hinzu kommt, dass die Schulen in Deutschland in einem massiven Umbruch sind. Wenn meine Einschätzung zutrifft, werden sie in wenigen Jahrzehnten auf Ganztagesangebote umgestellt sein. Das gibt Spielräume für eine neue Gestaltung des Unterrichtes. Ich denke dabei an Projektunterricht, fächerübergreifenden Unterricht. Die Philosophie als Orientierungs- und Integrationsdisziplin hat da ihren zentralen Ort. Dafür werde ich mich einsetzen.

In den Schulen besteht zwischen dem Fach Philosophie und dem Fach Ethik eine gewisse Konkurrenz. Die Ethik hat die Philosophie zu einem Teil verdrängt.

Die Philosophie darf nicht nur Ethik sein. Dies ist in den Bundesländern in Deutschland sehr unterschiedlich geregelt. In einzelnen Bundesländern gibt es das Fach Philosophie, in anderen gibt es nur das Fach Ethik, das mancherorts auch anders heißt. Wie das Fach jetzt unterrichtet wird, ist es sehr einseitig ausgerichtet und der Umfang ist – verglichen mit Italien oder Frankreich – gering. In diesen Ländern ist die Philosophie bis zum Abitur ein ganz zentrales Fach.

Im Schulunterricht gibt es eine Tendenz, den Erfolg des Unterrichtes empirisch zu messen. Sehen Sie da eine Gefahr oder eher eine Chance?

Quantifizierte Messverfahren erfordern meist eine Simplifizierung der Kompetenzen. Es ist schwierig, Kriterien zu ermitteln, die sich einfach quantifizieren lassen und dennoch die Differenziertheit der jeweils relevanten Kompetenzen erfassen. Natürlich haben wir an den Universitäten Lehrende ebenfalls das Problem, dass wir eine mündliche Prüfung mit einer Note – das ist ja auch eine Quantifizierung – belegen müssen und dabei grob vereinfachen. Zudem muss man die Gefahr sehen, dass die Prüfung nicht mehr Stichprobe ist, sondern Ziel des Lehrens und Lernens wird.

Die „Allgemeine Gesellschaft für Philosophie“, die Vorgängerin der DGP, hat sich als Dachgesellschaft der philosophischen Gesellschaften verstanden. Ist das immer noch so, und aus welchen Gründen?

 

 


Es ist immer noch so. Die allermeisten Fachgesellschaften sind korporative Mitglieder. Die Deutsche Gesellschaft für Philosophie kann damit von sich sagen, sie repräsentiere die ganze deutsche Philosophie (oder auch die deutschsprachige: das ist nicht so ganz eindeutig). Sie hat damit auch eine Verantwortung. Es darf nicht der Eindruck entstehen, sie repräsentiere nur einen Teil des Spektrums der deutschen Philosophie, nämlich desjenigen, der an den Universitäten lehrt. Unter den Mitgliedern der Gesellschaft sind auch viele Studierende, auch Lehrer und philosophisch Interessierte.

Sind denn alle philosophischen Gesellschaften Mitglieder?

Ich kann Ihnen jetzt konkret keine benennen, die nicht Mitglied ist. aber ich werde mich informieren und fallweise prüfen, ob eine Mitgliedschaft nicht doch sinnvoll und realisierbar ist.

Sie waren bereits früher einmal Präsident, Präsident der GAP, der Gesellschaft für Analytische Philosophie. Die GAP war der DGP nicht beigetreten, auch unter Ihrer Präsidentschaft nicht, vielmehr hat sie sich als eine Art Konkurrenzunternehmen verstanden. Aus welchen Gründen?

Die Gründung der GAP wurde Ende der achtziger Jahre initiiert, und ich gehörte in der Tat zu denen, die diese Gründung befürwortet haben. Die DGP war damals noch in einer anderen Verfassung als heute, und die analytische Philosophie spielte in ihr eine marginale Rolle. Unter den Gutachtern der Deutschen Forschungsgesellschaft waren die Analytiker deutlich unterrepräsentiert. Bis in die achtziger Jahre hinein gab es zudem eine Auseinandersetzung darüber, ob das, was im analytischen Spektrum gemacht wird, überhaupt noch Philosophie sei. Ob man beispielsweise mit formalen Sprachen (wie dies in einem bestimmten Bereich der analytischen Philosophie Standard ist) überhaupt Philosophie betreiben könne. Das war der Grund, warum ich die Gründung einer eigenen analytisch ausgerichteten philosophischen Gesellschaft für richtig hielt. Ich gehörte aber nie zu denen, die sich aggressiv gegenüber der „traditionellen“, historisch oder phänomenologisch ausgerichteten Philosophie abgegrenzt haben. Im Gegenteil: In den Diskussionen habe ich schon als Student bestimmte Dogmatisierungen in der analytischen Philosophie kritisiert – etwa den Lingualismus, der meint, man könne alle Probleme der Philosophie in sprachanalytische übertragen und dann therapieren. Ich war und bin der Meinung, dass es seit der Antike philosophische Dauerthemen gibt, das Verhältnis von Naturordnung und menschlicher Freiheit beispielsweise (dazu gibt es von mir auch Publikationen), die uns erhalten bleiben werden, die sich nicht in der philosophischen Analyse erledigen oder als Scheinprobleme entlarven lassen und dass die philosophischen Klassiker daher nicht nur von geistes- und kulturgeschichtlichem, sondern auch von systematischem Interesse sind. Ich selbst habe mich intensiv mit Texten Platons, Aristoteles’, Hobbes’ und Kants auseinandergesetzt. Als Präsident der GAP habe ich den wechselseitigen Austausch und die Kooperation etwa hinsichtlich der DFG-Gutachterwahl vorangetrieben. Es gibt seither die Regel, dass der Präsident der GAP, der zweitgrößten philosophischen Gesellschaft, an den Vorstandssitzungen der Deutschen Gesellschaft für Philosophie teilnimmt, und inzwischen ist die GAP auch korporatives Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Philosophie geworden.

Wie sehen Sie heute die Situation der Philosophie in Deutschland, und wo liegen die Aufgaben der Deutschen Gesellschaft für Philosophie?

Die Philosophie in Deutschland ist heute in hohem Maße plural verfasst Es gibt bei uns nur wenige philosophische Departments mit einer überwältigenden Dominanz der Analytiker oder der Kantianer oder der Phänomenologen oder der Postmodernen. Diese Pluralität ist ein hohes Gut, das wir pflegen sollten. Dazu gehört der Respekt vor den Leistungen Anderer, die sich für andere Themen und Methoden entschieden haben. Dieser kollegiale Respekt könnte sich auch in der Praxis der Begutachtung philosophischer Forschungsprojekte deutlicher niederschlagen, als das offenbar bislang der Fall ist. Die Philosophie als Fach hat eine gewisse Prominenz darin, dass hier die kritischsten alle Kritiker zu finden sind. Dieser wechselseitige Respekt darf sich durchaus auch in Berufungsverfahren äußern. Zweitens, darüber sprachen wir schon, die Philosophie ist zu zentral in der deutschen Kulturgeschichte und zu wichtig für die internationale philosophische Debatte, als dass ihr Schattendasein an den Schulen gerechtfertigt wäre. Und drittens: wir müssen in den kommenden Jahren ein besonderes Augenmerk darauf richten, dass die Wissenschaftskultur der „GSK“, wie die Politik das gerne nennt – also der Geistes-, Sozial- und Kultur-Wissenschaften ohne VWL, BWL, Jurisprudenz – keinen Schaden nimmt. Es kann nicht sein, das die Geisteswissenschaften, die die Europäische Universität über rund zweihundert Jahren, oft in unguter Einseitigkeit, geprägt haben, nun von einer ihr fremden Wissenschaftskultur kolonialisiert und marginalisiert werden. Diesen drei Herausforderungen zu begegnen, ist eine Aufgabe auch der Deutsche Gesellschaft für Philosophie.

In Bayern läuft eine Klage gegen die Konkordatslehrstühle. Die GAP hat sich mit den Klägern solidarisiert, worauf Mitglied er mit dem Austritt gedroht haben. Wie weit darf eine Gesellschaft bzw. deren Präsident inhaltlich Stellung beziehen?

Eine solche Thematik gehört mindestens in den Vorstand und müsste ggf. auch in der Mitgliederversammlung besprochen werden. Das kann nicht der Präsident allein entscheiden. Ich werde das Thema im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Philosophie ansprechen.

Die Universitäten befinden sich in einem gewaltigen Umbruch. Wo sehen Sie hier Chancen, wo Gefahren und wie wollen Sie Einfluss nehmen?

Der gegenwärtige Umbruch ist seit der Humboldtschen Reform der größte in der europäischen Universitätsgeschichte. Das betrifft nicht nur den Bologna-Prozess, das betrifft zum Teil auch die Kriterien der Forschungsevaluation, die sich gegenwärtig verändern, auch das Verhältnis von Forschung und Lehre. In diesem Umbruch gibt es einiges Licht, aber auch viel Schatten. Die Geisteswissenschaften stehen vor allem im Schatten.

Bleiben wir einen Moment beim Licht.

Es ist jetzt möglich neue, auch interdisziplinär ausgerichtete Master-Studiengänge einzurichten, wie beispielsweise in München Philosophie-Politik-Wirtschaft, ein executive study, das ich zusammen mit Karl Homann initiiert habe. Es gibt in Deutschland bereits weitere Kombinationen. Damit sind neue Spielräume entstanden, und die Philosophie kann sich leichter an andere Fächer andocken und umgekehrt können sich diese an die Philosophie andocken. Der Phantasie sind dabei wenig Grenzen gesetzt. Das betrifft insbesondere die Ethik.
Das wäre das Positive.

Ein gewisses Maß der Strukturierung des Studiums in den ersten Jahren halte ich für notwendig – die Philosophie hat hier wie viele Geisteswissenschaften in den vergangenen Jahrzehnten gesündigt, und die Folge war eine allzu hohe Abbrecherquote. Was nun aber droht ist eine Verschulung des Philosophiestudiums, die kaum noch Spielraum für Eigenstudium lässt und die Studierenden zwingt, dauernd in Seminaren, Tutorien und Vorlesungen zu sitzen. Das gefährdet die Wissenschaftskultur der Philosophie.

Ein zweites, besonders wichtiges Beispiel. Zur Philosophie gehört, dass sie nicht lediglich Geisteswissenschaft ist. Sie ist Mutterwissenschaft, Orientierungswissenschaft, Integrationswissenschaft. Aus ihr ist fast das gesamte heutige universitäre Fächerspektrum hervorgegangen, und infolgedessen unterhält sie nach wie vor enge Verbindungen zu den Einzelwissenschaften auch außerhalb der Geisteswissenschaften. Man kann ohne mathematische Kenntnisse nicht seriös philosophische Logik betreiben. Man kann auch nicht Wissenschaftsphilosophie betreiben ohne mindestens Kenntnisse in einer Naturwissenschaft zu haben. An manchen Universitäten ist dies aber als Folge der Studienreform nicht mehr realisierbar. Wenn die Zahl der möglichen Nebenfächer auf vier oder fünf beschränkt wird, sind solche Fächerkombinationen in der Regel nicht mehr möglich.

Es gibt eine Tendenz (ob sie sich am Ende durchsetzt, wird man sehen, aber sie ist deutlich erkennbar), dass die Kriterien der Forschungsevaluation, die in der Volkswirtschaftslehre oder in der Physik sinnvoll sein mögen, auf geisteswissenschaftliche Fächer wie die Philosophie, wo sie nicht sinnvoll sind, übertragen werden. Beispiel. In der Physik und in der Volkswirtschaftslehre zählen Monographien so gut wie nicht. Monographien sind da in der Regel Lehrbücher. In der Philosophie dagegen war es bis vor kurzem kaum möglich sich „kumulativ“, mit einer Sammlung von Aufsätzen zu habilitieren. Das Buch, d.h. die Präsentation eines zusammenhängenden Gedankens in größerem Kontext war geradezu der Nachweis geisteswissenschaftlicher und philosophischer Kompetenz. Und im günstigen Fall wurde es auch außerhalb der akademischen Philosophie gelesen und im Feuilleton rezensiert. Das trug zur kulturellen Relevanz der Philosophie bei. Schon deshalb können wir es uns auf keinen Fall leisten, auf das Buch zu verzichten.

Möglich wäre ein Doppelgleis: Zum einen fachinterne Papers im Internet und zum anderen Buchpublikationen für ein breiteres Publikum.

Ich weiß natürlich, dass in bestimmten Bereichen der philosophischen Forschung heute schon die Paper-Publikationen in englischer Sprache dominieren. Dagegen habe ich auch gar nichts. Aber wir tendieren gegenwärtig dazu, die wissenschaftliche Buchpublikatipon generell abzuwerten. Dass es auch populärwissenschaftliche Bücher geben sollte, das steht auf einem anderen Blatt. Ich spreche hier von dem wissenschaftlichen Buch, von der philosophischen Forschung, die unter Umständen auch für die breitere Öffentlichkeit von Interesse ist. Die kulturelle Bedeutung der Philosophie ist ein wichtiger Faktor, für den wir uns einsetzen müssen. In den USA erleben wir gegenwärtig eine Renaissance des Buches. Dort reichen – entgegen der in Deutschland verbreiteten Legenden - etablierte Professoren häufig keine Artikel bei wissenschaftlichen Zeitschriften ein.
Ein weiteres Beispiel: Sprache. Wenn nur noch englischsprachige Publikationen gelten, ist das für manche Bereiche der philosophischen Forschung ein Problem. Warum sollen wir Kant- oder Hegelforschung in englischer Sprache, möglicherweise bezogen auf Sekundärliteratur auf Englisch, betreiben, wenn es weltweit viele Menschen gibt, die deutsch lernen, um Hegel zu verstehen?

Glauben Sie nicht, dass es plötzlich eine Trendwende gibt und die deutsche Sprache als Publikationssprache wieder attraktiv wird?

Es sieht nicht danach aus, vielmehr gibt es gegenwärtig die Gefahr einer sachlich und fachlich nicht angemessenen Dominanz des Englischen. Das beschädigt ganze Wissenschaftskulturen. Die Geisteswissenschaften sind multikulturell, und zwar in doppelter Hinsicht: Erstens weil ihre Texte nicht dieses einfache scientific English verwenden können, da sie meist komplexer sind und muttersprachliche Kompetenz erfordern. Und zweitens weil der Gegenstand der Forschung oft sprachgebunden ist. In der Philosophie sind dies die Klassiker deutscher Sprache, mit denen man sich am besten auch in deutscher Sprache und unter Verwendung der deutschen Terminologie auseinandersetzt.

Wie sehen Sie die öffentliche Rolle der Philosophie, und was kann Ihre Gesellschaft dazu beitragen?

Vor allem in den romanischen Ländern Europas spielt die Philosophie eine große öffentliche Rolle. Amerikanische Kollegen wundern sich oft, auf welches Interesse sie in Deutschland stoßen. Das setzt allerdings voraus, dass die besten Köpfe des philosophischen Fachs sich nicht zu schade sind, auch in einer breiteren Öffentlichkeit philosophische Ergebnisse zu präsentieren und sich auf das öffentliche Gespräch einzulassen.

Es sind aber höchstens drei oder vier, die dies intensiver machen.

Im Kleinen findet dies in vielfältiger Weise statt. Ich denke dabei an das Engagement von Philosophen in Ethik-Kommissionen, auf Podien von Akademien, in der Erwachsenenbildung, in der Politikberatung. An der Feuilletondebatte der letzten Jahre um Willensfreiheit haben sich zahlreiche Philosophen beteiligt. Gleiches gilt für die öffentliche und politische Auseinandersetzung um bioethische Fragen. Es gibt eine beachtliche und vielgestaltige, meist kleinteilige öffentliche Rolle der Philosophie. Aber sie haben schon recht: Man muss aufpassen, dass ihre zentralen Themen öffentlich präsent bleiben und nicht nur mit zwei Namen verknüpft werden.

Der nächste Kongress findet 2011 Jahren in München statt, und es ist absehbar, dass es der größte Kongress der Deutschen Gesellschaft für Philosophie sein wird. Interessanterweise haben sich die Abläufe dieser Kongresse mit Plenarsitzungen, Kolloquien und Abendvorträgen in den letzten dreißig Jahren nicht verändert. Gibt es gute Gründe dafür, oder könnte man versuchen, neue Elemente einzuführen?

Wir haben auf der Mitgliederversammlung über diese Frage gesprochen. Es gab einen Vorschlag, überhaupt kein Thema mehr vorzusehen. Wir sind jedoch übereingekommen auch in Zukunft eines vorzugeben, aber die Bindung an dieses Thema auf die Plenarvorträge und die Kolloquien zu beschränken. Die Sektionsvorträge sind in Zukunft thematisch völlig frei. Denn in den Sektionen wollen wir das ganze Spektrum der deutschen Philosophie präsent halten und jüngeren Leuten die Chance geben, sich dort zu präsentieren. Ich bin dafür, dass man im Ganzen an dieser Kongressstruktur festhält. Das hat sich gut bewährt. Das heißt aber nicht, dass nicht einige Ergänzungen und Modifikationen möglich sind. Ich denke daran die Rolle des Kongresses als Präsentationsforum für Nachwuchsphilosophinnen und -philosophen auszubauen, an eine stärkere internationale Komponente und an engere Kontakte zu den Schulen und Kulturinstitutionen des Kongressortes. Eine besondere Herausforderung sehe ich darin in München das breitere philosophisch interessierte Publikum anzusprechen.

Das Gespräch fand in Essen einen Tag nach der fast einstimmigen Wahl Nida-Rümelins zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Philosophie statt. Die Fragen stellte Peter Moser.

Julian Nida-Rümelin ist Professor der Philosophie und der politischen Theorie an der Ludwig Maximilians Universität München.