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Giordano Bruno lesen

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Hinweise von Angelika Bönker-Vallon

 

Bruno-Bilder

 

Wenn von Giordano Bruno (1548-1600) in der Öffentlichkeit die Rede ist, steckt mei­stens etwas „dahinter“. Tatsächlich steht der Name des süditalienischen Renaissancephilosophen – wie wohl kein zweiter in der Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte – für einen Kampf um die moderne Kosmologie, der gegen den dogmatisch motivierten Widerstand der katholischen Kirche geführt wurde und schließlich mit dem Tod auf dem Scheiterhaufen bezahlt werden musste. Als eines der prominentesten Opfer der Inquisi­tion gilt Bruno mit seinen Thesen von der Unendlichkeit des Weltalls und der Unzählbarkeit der Welten als Verfechter einer Wahrheit, welche den irreversiblen Sprung vom Mittelalter in die Neuzeit vollzieht und unberührt von der hilflos aggressiven Vernichtung ihres Künders Geltung für sich beansprucht. Wissenschaftliche Unanfechtbarkeit steht gegen ideologische Beschränkung, persönliche Standhaftigkeit gegen anmaßende Intoleranz.

 Noch für die gegenwärtige Artikulation re­ligionskritischen Unmuts ist dieses Bruno-Bild von Interesse. So fällt im Feuilleton    einer großen deutschen Tageszeitung Brunos Name etwa im Zusammenhang mit dem unerwünschten Besuch des Papstes in der römischen Universität La Sapienza im Januar 2008. Bruno steht hier stellvertretend für das schwierige Verhältnis von Glaube und Wissenschaft, wobei allein schon die Erwähnung des Schicksals des italienischen Philosophen genügt, um jede noch so gut gemeinte Annäherung der katholischen Kirche an die moderne Wissenschaftsauffassung in Frage zu stellen (Süddeutsche Zeitung, 18.1.2008, S. 11). Wenn sich die Kirche im Falle des ebenfalls von inquisitorischen Strafmaßnahmen betroffenen Galileo Galilei schließlich zu dessen Rehabilitation durchringen konnte, bleibt trotz der vollzogenen Geste einer Öffnung der Verdacht bestehen, dass der hiermit angedeutete Dialog mit den Wissenschaften nur halbherzig geführt wird. Der freundliche Schein einer möglichen Aussöhnung von Glaube und Wissenschaft verdüstert sich in der Erinnerung, dass mit dem Namen Giordano Brunos etwas Ungesagtes lauert, das jeder Zeit abrufbar ist und immer dann von sich reden macht, wenn es am wenigsten passt.

 Dass der „Fall Bruno“ keinesfalls erledigt ist, zeigt sich auch anhand der Enthüllung eines neuen Bruno-Denkmals, die im März 2008 in Berlin von der gleichnamigen Giordano-Bruno-Stiftung mitinitiiert wurde. In einer Stadt, in der Bruno auf seiner Odyssee durch Europa niemals gewesen ist, will ein menschliche Zerbrechlichkeit suggerierendes Bruno-Monument an die fatalen Auswirkungen religiöser Gewalt erinnern. Der provozierende Häretiker und verletzliche Anti-Held Bruno steht für eine paradoxe Symbiose von Zerstörung und Heilung. Das dem Ketzer zugeschriebene antireligiöse Ideengut löst die Kraft der Vernichtung aus und bricht diese im Sinne eines zukunftsweisenden heilsgeschichtlichen Atheismus. Wiederum im Feuilleton einer großen deutschen Tageszeitung erhält Bruno daher folgerichtig den neuen Titel eines „Säulenheiligen der Aufklärung“ (Frankfurter Allgemeine, 5.3.2008, S. 42).

 

Schwierigkeiten der Bruno-Lektüre

Schlagworte haben in der Rezeptionsgeschichte des brunianischen Denkens Tradi­tion. Schon ab dem siebzehnten Jahrhundert festigt sich Brunos Ruf als Freidenker und Pantheist. Das neunzehnte Jahrhundert sieht in dem Italiener einen Vertreter der Identitätsphilosophie wie auch des religionskritischen Atheismus. Das zwanzigste Jahrhundert entdeckt in ihm nicht weniger widerspruchsvoll den rückblickenden Magier und visionären Wegbereiter der Neuzeit. Solche vielfältigen Charakterisierungen erschweren den Zugang zu den brunianischen Texten. Daher ist es sinnvoll zu fragen, welche Faktoren bei diesem „Klassiker der Naturphilosophie“ eine solche Fülle divergierender Deutungen verantworten.

Zunächst ist hier auf die Komplexität der literarischen Formen zu verweisen, in denen sich das brunianische Œuvre präsentiert. Bruno folgt als Autor dem neuzeitlichen Ideal der eigenständigen schöpferischen Tätigkeit des menschlichen Geistes, die sich in einer poetisch-imaginativen Eigenbildung der Welt realisiert. Als Dichter und Philosoph gleichermaßen begabt, tritt Bruno daher nicht nur als Verfasser von Komödien in Erscheinung, sondern fasst auch seine naturphilosophische Thematik als Material poetischer Gestaltung auf. In der Folge hiervon werden die Leserinnen und Leser mit der erstaunlichen Tatsache konfrontiert, dass so „prosaische“ Gegenstände wie Kosmologie, Physik oder Mathematik in der ungewohnten Einkleidung polemisch burlesker Dialoge oder pathetisch aufgeladener Lehrgedichte begegnen können. Der damit erzielte ästhetische Effekt der brunianischen Philosophie stellt freilich – um einem nahe liegenden Missverständnis vorzubeugen – die logische Stringenz der Gedankenführung keineswegs in Frage. Vielmehr erweitert sich durch die    Überlagerung von systematischer Strenge und ungebundener Vorstellungskraft der Interpretationsrahmen, der so in gewollter Unbestimmtheit Spielraum für Akzen­tuierungen und mehrfache Auslegungen lässt.

 Zur Uneinheitlichkeit der Deutung der bru­nianischen Philosophie trägt ebenfalls die Vielfältigkeit der historischen Voraussetzungen bei. Bruno lebt als Vertreter der Spätrenaissance in einer Zeit tiefster Zerrissenheit. Reformation und Gegenreformation, Aristotelismus und Anti-Aristotelismus sowie die Kritik des geozentrischen Weltbildes durch den Kopernikanismus spalten Gesellschaft und Wissenschaft. Brunos Werke spiegeln die geistige Uneinigkeit seiner Zeit wider. Paradigmatisch zeigt sich dies anhand der gewollt gegenläufigen Verarbeitung von altem und neuem Gedankengut. So stützt Bruno seine weit über Kopernikus hinausweisende kosmologische Theorie bewusst auf die Philosophie der antiken Vorsokratiker. Die Widerlegung der bis dahin anerkannten aristotelischen Naturphilosophie wird in ausdrücklicher Anknüpfung an voraristotelisches Gedankengut vollzogen, sodass der Bruch mit der Tradition zugleich als deren konsequente Fortsetzung erscheint. Das komplexe Verhältnis Brunos zur Tradition lässt auch hier einen „offenen Interpreta­tionsraum“ entstehen.

 

Probleme und Nutzen der philosophiegeschichtlichen Orientierung

 Die Frage, was eine Bruno-Lektüre für das Verständnis von Philosophie und Naturwissenschaft einträgt, bringt eigene Schwierigkeiten mit sich. In diesem Zusammenhang irritieren widersprüchliche Urteile, insofern Bruno sowohl als der „ewige Vorläufer“    einer ihm noch verschlossenen Entwicklung der so genannten exakten Wissenschaften als auch als der in der Folgezeit lang unverstandene „Vorreiter des modernen Weltbildes“ gehandelt wird. Mit welcher Erwartung soll ein so unterschiedlich bewerteter Denker eigentlich gelesen werden? Dies führt auf das tiefer liegende Problem, welchen Nutzen und welche Probleme die Beschäftigung mit philosophiegeschichtlichen Texten überhaupt mit sich bringt.

Wer glaubt, philosophische Erkenntnis würde sich gleichsam „geschichtslos“ artikulieren, wird einen Autor wie Bruno möglicherweise gar nicht in den Blick nehmen. Gerade demgegenüber ist Bruno jedoch Beleg, dass philosophische Diskussionen kaum je ohne Bezug zu einem historisch gewachsenen Raum von politisch leitenden Ideen, ethischen Werturteilen, Meinungen über Wissenschaftlichkeit etc. geführt werden können, aus dem sie erwachsen, und dessen geistige Bedürfnisse sie widerspiegeln. Auch wo Philosophie möglichst ohne philosophiegeschichtlichen Ballast auszukommen sucht, indem sie sich etwa auf die logische Analyse der Sprache konzentriert, spielt der Faktor der Geschichte durch die Bildung von Schulen und Traditionen eine erhebliche Rolle. In dem Moment, in dem das philosophische Wissen Gültigkeit für sich beansprucht, ist auch das Problem der „Konservierung“ dieses Wissens gegeben, d.h. das Problem der Übertragung in eine historische Form, mit deren Hilfe das Gewusste „über die Zeit hinweg“ kontinuierlich gesichert und verwaltet wird. Geschichtsbewusstsein ist somit bei jeglichem Umgang mit Philosophie vonnöten. Dabei erschließt sich der Sinn philosophiegeschichtlicher Orientierung nicht durch das Studium der Vergangenheit als solcher, sondern in der Erkenntnis jener historisch verankerten Denkmuster, welche als unbewusste Voraussetzungen das Selbstverständnis der Gegenwart mitgestalten. Um diese geschichtlichen Bedingungen der eigenen kulturellen Identität zu verstehen, eignet sich die Lektüre der brunianischen Schriften in hervorragender Weise, bietet sie doch – eben an der Schnittstelle der mittelalterlichen und neuzeitlichen Welt – einen einzigartigen Einblick in den Wandel der allgemein gültigen Anschauungen des Lebensvollzugs.

 

Umgekehrt mögen jedoch gerade diejenigen Leser und Leserinnen verunsichert sein, welche die Erforschung der geschichtlichen Bezüge in ihre Studien mit einbeziehen möchten. Die schillernden Urteile über den brunianischen Beitrag zur Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte lösen Ratlosigkeit aus, welche Bewertung denn nun die „richtige“ ist. Hier zeigt sich an Bruno, dass Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte mit spezifischen Schwierigkeiten behaftet ist, insofern Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte das widerspiegelt, was überhaupt als Philosophie und Wissenschaft gelten soll. So können etwa Konzepte wie das der Entfaltung der Vernunft in der Geschichte oder eines Fortschritts der Wissenschaft durch empirische Beobachtung und Quantifizierung der Natur für das Verständnis von Geschichte hermeneutisch leitend sein. In der Folge hier­von definieren die unterschiedlichen Formen der „Organisation von Geschichte“, wie das Material der Geschichte „sortiert“ und was als historisch relevant oder irrelevant eingestuft wird.

In dieser Weise kann die Beschäftigung mit einem Autor wie Giordano Bruno ein exemplarisches Exercitium für die reflektierte Auseinandersetzung mit der Philosophiegeschichte und Geschichtlichkeit von Philosophie sein. Bruno „erzieht“ dazu, bei der Übernahme vertrauter Deutungsschemata eine gewisse Zurückhaltung zu üben, um nahe liegende Etikettierungen zu vermeiden und die Sicht auf die Komplexität der geschichtlichen Zusammenhänge offen zu halten. Der Verzicht auf einen vorschnellen geistigen Halt eröffnet gerade die Chance zum Erwerb einer eigenständigen Sichtweise auf die Möglichkeiten der Philosophie als entstandene und gestaltende Kraft des Verständnisses von Welt. In diesem Sinn kann man eben durch die Uneinheitlichkeit der Bruno-Deutungen lernen, dass es Sinn macht, die philosophische Lektüre offen zu gestalten und erst einmal „nicht zu verstehen“, was es mit dem Gelesenen auf sich hat. Gesteht man sich diese Haltung eines neugierigen und konstruktiven (Noch)- Nichtwissens zu, dann führt die Auseinandersetzung mit der Philosophiegeschichte auf die eigentliche Motivation von Philosophie zurück – nämlich auf die vorbehaltlose Offenlegung und systematische Durchdringung des eigenen Weltverständnisses.

Kosmologische Unendlichkeitsspekulation und organischer Naturbegriff

Als Galileo Galilei im Jahr 1610 durch ein Fernrohr blickte und die Jupitermonde entdeckte, hielt er das, was er sah, für wahr. Was uns aus der Perspektive einer überwiegend technikorientierten Wissenschaftsauffassung selbstverständlich erscheint, war es für einen naturphilosophisch interessierten damaligen Zeitgenossen keineswegs. Denn – so müsste man mit diesem Zeitgenossen fragen – aus welchem Grund sollte der bis dahin als vollkommen und unveränderlich geltende Kosmos überhaupt zum Gegenstand einer Forschung werden, die mit überraschenden Erkenntnissen rechnet? Warum der natürlichen Sinneswahrnehmung misstrauen und mit Hilfsmitteln nach Himmelsphänomenen suchen, die dem bloßem Auge verborgen sind?

Tatsächlich sind es Forderungen dieser Art, die vor den Entdeckungen Galileis von Giordano Bruno in energischer Weise erhoben wurden. Von Anfang an bestritt Bruno die Endlichkeit des Universums, um stattdessen die Unendlichkeit des Weltalls zu behaupten. Da Bruno jedoch – anders als Galilei – kein Fernrohr zur Verfügung hatte, musste er den Nachweis für seine These mit intellektuellen Mitteln erbringen. Konnte Galilei den Informationsgehalt der visuellen Wahrnehmung durch die genial erkannte praktische Anwendungsmöglichkeit eines neuen optischen Instruments vergrößern, rekurrierte Bruno auf die „Augen der Vernunft“. Es ist somit eine rein spekulative Auseinandersetzung mit den Grundlagen der Natur, welche die Bruno-Lektüre zu bieten hat.

Nun ist jedoch Brunos Rückzug auf die Theorie – gemessen an den empirischen Möglichkeiten Galileis eine Generation später – keinesfalls altmodisch, sondern an Kühnheit kaum zu überbieten. So folgt Bruno nicht nur begeistert dem heliozentrischen Weltbild des Nikolaus Kopernikus, sondern er versucht auch, die kopernikanische Theorie im Sinne des eigenen Unendlichkeitsdenkens zu vollenden. Die Idee, die hierbei wirksam wird, ist einfach: Die gesamte Naturphilosophie wird auf die These gestellt, dass Gott als unendliche Ursache das Universum als unendliche Wirkung hervorbringt. Insofern das er­ste Prinzip die absolute unendliche Einheit ist, ist auch das Universum als unendliche Einheit zu begreifen. So wie unsere Welt in der unermesslichen Weite des Kosmos Raum einnimmt, können dies auch unzählige andere Welten, und so wie unsere Welt von Lebewesen bewohnt ist, sind auch die anderen Welten bevölkert. Keinem Gestirn kommt eine besondere Stellung zu, und auch die Erde verliert ihre bis dahin ausgezeichnete Position als Mittelpunkt des Alls oder umgekehrt ausgedrückt: So wie die Erdbewohner die Empfindung haben, sich im Zentrum des Alls zu befinden, haben dies mit gleichem Recht auch die Bewohner der anderen Welten.

Wenn dies schon innovativ genug klingt, dann ist damit die eigentliche methodologische Herausforderung der brunianischen Naturphilosophie noch nicht benannt. Diese ergibt sich, sobald man mit Bruno überall im Kosmos gleiche physikalische Bedingungen annimmt, so dass die Unendlichkeit des Universums und die Möglichkeit unzähliger Welten auf der Grundlage einheitlicher Voraussetzungen gedacht werden müssen. Damit aber ist die Notwendigkeit verknüpft, sämtliche Prinzipien der Naturphilosophie neu zu formulieren. Beruhte das bis dahin gültige   aristotelische Weltbild auf der Annahme    eines sublunaren und translunaren Bereichs, sind derartige Unterscheidungen für das brunianische Weltall gegenstandslos. Es gibt für Bruno keine zwei regional geschiedenen Arten von Physik, von denen die eine unterhalb und die andere oberhalb des Mondes gültig wäre. Brunos Leistung besteht darin, den metaphysischen Einheitsgedanken für die Naturphilosophie fruchtbar gemacht zu haben,

um auf diese Weise eine einheitliche Theoriebildung voranzutreiben. Schließlich gipfelt das Programm in der Entwicklung eines organischen Naturbegriffs, in dem alles mit allem verbunden ist und alle Weltkörper als Teile eines lebendigen Ganzen in Harmonie stehen.

Erweiterung des Erkenntnisbegriffs

Konnte man an Brunos unendliches Universum „glauben“? Galileo Galilei hielt sich „bedeckt“, und Johannes Kepler lehnte Brunos Thesen ab. Dies freilich nicht, weil den beiden Astronomen der Sinn für spekulative Naturphilosophie gefehlt hätte. Im Gegenteil lassen sich weder Galileis noch Keplers Neuerungen ohne die Auseinandersetzung mit der platonschen und aristotelischen Tradition verstehen. Vielmehr machte Kepler auf eine Schwierigkeit in Brunos System aufmerksam, deren Konsequenzen er für inakzeptabel hielt. Wäre Brunos Gedanke von der Unendlichkeit des Universums wahr, dann würde dies nach Kepler die grundsätzliche Nichtbeobachtbarkeit des Universums nach sich ziehen, und was über dieses Universum gewusst würde, hätte höchstens den Wert einer indirekten Erkenntnis.

Tatsächlich ist Bruno in erheblichem Maß mit dem Problem konfrontiert, seine Thesen ausreichend zu begründen. Es ging darum, den verblüfften Zeitgenossen klar zu machen, dass der gewohnte Anblick eines begrenzten Universums falsch sei und im Sinne der Unendlichkeit korrigiert werden müsse. In diesem Sinn kämpfte Bruno für einen Gegenstandsbereich jenseits der Sinneswahrnehmung, für dessen Existenz und von dessen Aufbaustruktur es letztlich keinerlei Information gibt. Dies führt auf eine paradoxe Situation, in der das Selbstverständnis von Philosophie herausgefordert wird. Wenn nämlich philosophische Erkenntnis nach gesichertem Wissen strebt, dann lässt sich dies für Brunos visionären Blick auf die Unendlichkeit nicht durchhalten. Oder anders formuliert: Der Erkenntniszuwachs, den Brunos „Entdeckung“ des Unendlichen aus moderner Perspektive bedeuten mag, lässt sich nicht durch eine Reduktion der Erkenntnis auf Sicheres, sondern nur durch die Akzeptanz des Ungesicherten und Unbekannten erreichen.

Liest man die brunianischen Schriften vor diesem Hintergrund, dann fällt die bunte Palette von Argumentationsmustern auf, mit denen Bruno dieser Schwierigkeit zu begegnen sucht. Grundsätzlich dominiert dabei der metaphysische Einheits- und Unendlichkeits­gedanke, von dem die Gedankenführung überwiegend abhängt. Um eingefleischte An­hänger der aristotelischen Tradition jedoch davon zu überzeugen, dass ihre Vorstellung eines endlichen Kosmos falsch ist, genügt es nicht, einfach eine Theorie des Unendlichen dagegen zu stellen. So unternimmt es Bruno, die gegnerische Theorie systematisch auszuhöhlen, indem er deren Exklusivanspruch auf Glaubwürdigkeit untergräbt. Die These von der Endlichkeit des Universums muss sich in einem Beweisverfahren gegen die Antithese von der Unendlichkeit des Universums behaupten, was jedoch nicht mit zwingender Notwendigkeit gelingt. Die Behauptung der kosmischen Endlichkeit wird im Sinne einer „reductio ad absurdum“ vielmehr so erschüttert, dass sich die gegenteilige Behauptung von der kosmischen Unendlichkeit als die wahrscheinlichere These herausstellt.

 

Über diesen indirekten Beweis hinaus erweitert Bruno den naturphilosophischen Begründungszusammenhang um einen „Satz vom unzureichenden Grund“. Dieser versteht sich jedoch nicht als das Gegenteil einer zureichenden Begründung, sondern zielt auf  einen vernunftgerechten Umgang mit nicht begründbaren Sachverhalten. So gibt es, gerade wenn man die Einheit des Objektbereichs der Kosmologie und der Physik voraussetzt, keinen rechtfertigenden Grund,   war­um sich die Fixsterne anders als die Planeten verhalten sollten und ihnen Bewegung abgesprochen werden müsste. Darüber hinaus wird die Aussagekraft der „Optik mit bloßem Auge“ eingeschränkt, die ihren Aussagewert als bestätigende Instanz der sichtbaren Phänomene verliert. Der Einwand, dass die optische Wahrnehmung der Annahme einer Bewegung der Fixsterne widerspricht, wird mit dem Hinweis auf die natürliche Reichweite der Sehkraft entkräftet. Das Auge ist grundsätzlich nicht im Stande, bestimmte Schwellenwerte der Entfernung zu überschreiten, wie auch seine Informationen über Abstände und Helligkeit der gesehen Objekte fehlerhaft sein können.

 

Schließlich aber, um die Reihe der werbenden Argumente für das Unendliche zu beenden, lädt Bruno die Leserinnen und Leser dazu ein, seinen Überlegungen mit Hilfe von Gedankenexperimenten zu folgen. Gerade weil der physiologische Sehapparat für die ungeheuer großen Distanzen, mit denen in Brunos Universum zu rechnen ist, nicht ausreicht, gilt es den Blick mit Hilfe der Phantasie zu schärfen. Noch vor Galileis klassischem Gedankenexperiment, das die aristotelische Auffassung der Bewegung kritisiert, bedient sich Bruno dieses methodischen Kunstgriffs, um auf imaginierten „kosmischen Reisen“ Überlegungen über die Beschaffenheit des Universums anzustellen. So spekuliert Bruno darüber, wie sich der Anblick der Erde mit zunehmender Entfernung des Beobachters verändert oder wie der Mond beschaffen ist. Die für das menschliche Selbstverständnis vielleicht folgenreich­ste „Erfahrung“ bildet die Allgegenwart des kosmischen Mittelpunkts, durch die die feste Verankerung im All und die Einzigartigkeit der eigenen Position aufgegeben werden müssen.

 

Vernetztes Denken und interdisziplinäres Verständnis der Wissenschaften

Würde man die Philosophie, so wie es mit dem Begriff der Kultur geschehen ist, in „high context philosophy“ und „low context philosophy“ einteilen, dann wäre Brunos Ansatz in hohem Maße kontextorientiert. Was soll dies heißen?

 Brunos Philosophie will ein umfassender Entwurf von Welt sein. Dies wird durch das Verständnis der Natur deutlich, die keine isolierten Teilstrukturen kennt und in dieser komplexen Form letztlich Ausdruck der Immanenz des an sich transzendenten göttlichen Geistes in der Materie ist. Die Auswirkungen dieses Ansatzes auf die Wissenschaftstheorie sind enorm, insofern die wissenschaftliche Erfassung der Natur diesem vielschichtigen Zusammenspiel von Geist und Materie Rechnung tragen muss. Der Sinn von „Naturwissenschaft“ kann nach Bruno niemals darin bestehen, Einzelaussagen über unabhängig verstandene, materielle Vorgänge zu liefern oder sich in detailverliebten Seinsbetrachtungen zu verzetteln. Ein adäquates Verständnis der Natur gründet vielmehr auf dem Bewusstsein, dass sich Intelligenz sowohl in der analysierenden Bestimmung der elementaren Teile des Seienden als auch in der synthetisierenden Einbindung der Teile in einen ganzheitlichen Ordnungszusammenhang äußert, um eben in dem wechselseitigen Zusammenwirken zwischen den Teilen und dem Ganzen die sinnstiftende Präsenz des Geistes in der Natur zu begreifen.

 

Vor diesem Hintergrund, dass die Natur als unendliches Verknüpfungsgefüge allen Seins nichts anderes als den größtmöglichen Kontext bedeutet, den der göttliche Geist als das Resultat der ihm eigenen ordnungsstiftenden Tätigkeit herzustellen vermag, erstaunt es nicht, dass auch die Frage, in welcher Weise die menschliche Intelligenz zur Kontextbildung fähig ist, innerhalb des brunianischen Denkens einen zentralen Raum einnimmt. Dieses Interesse lässt sich schon rein äußerlich an der Gestaltung der brunianischen Texte feststellen, die sich – vor allem in den lateinischen Schriften – häufig durch Aufzählungen und Listenbildungen auszeichnen. Das systematische Anliegen, das jedoch hinter dieser Vorgehensweise steckt, ist keinesfalls als ein mechanisches Anhäufen isolierter Daten zu verstehen, sondern als der äußerliche Ausdruck des Erzeugens und Auslotens von kognitiven Netzwerken, die das brunianische Œuvre in unterschiedlichen Varianten durchziehen.

Die Überlegungen setzen mit Ausführungen zur Gedächtniskunst und Kombinatorik ein, deren Ziel darin besteht, Worte mit Hilfe von Buchstabenkombinationen und Bildern zu memorieren. Die Frage, wie die komplexe Bezüglichkeit der Natur in Sprache eingefangen werden kann, bildet einen nächsten Schwerpunkt. Bruno rekurriert auf so genannte unvollständige Begriffe, die ihre Bedeutung erst mit dem Kontext, in dem sie stehen, erhalten. Der vernetzende Effekt, der auf diese Weise auf die Darstellung der Sachverhalte ausgeübt werden kann, zeigt sich paradigmatisch anhand des Gebrauchs des Begriffs „Minimum“, der für das brunianische Spätwerk einschlägig ist. So ist die Bedeutung von „Minimum“ offen, bis sich durch den Kontext zeigt, ob damit die unteilbare Einheit Gottes, die Einheit der Zahl, der geometrische Punkt, das physikalische Atom, eine Zeit- oder Maßeinheit, ein Buchstabe oder sonst ein Element gemeint ist. Damit erhält der Text über den Begriff „Minimum“ eine innere Bewegung sich weitender Unbestimmtheit und verdichtender Konkretisierung, die den Zusammenhang von „allem in allem“ in seiner pulsierende Dynamik nachempfinden lässt. Von hieraus spannt sich der Bogen weiter zu den Möglichkeiten der mathematischen Verknüpfungen. Zutiefst davon überzeugt, dass der göttliche Geist die ordnungsgemäße Entfaltung der Einheit in die Vielheit nach mathematischen Gesetzen vornimmt, entwickelt Bruno das Programm     eines umfassenden Regelsystems, das den gesamten Entfaltungsprozess der Einheit in die Vielheit mit Hilfe der Progression der natürlichen Zahlen zu beschreiben versucht.

 In einem letzten Schritt wirkt sich Brunos Begeisterung für die Vernetzung des Denkens auch auf das Verständnis der Wissenschaften aus. So sollen die Wissenschaften enzyklopädisch, d. h. hier tatsächlich zyklisch, ineinander greifen, um die unterschiedlichen wissenschaftlichen Erkenntnisfelder und Objektbereiche aufeinander beziehen zu können. Als Konsequenz – so lässt sich das Gesagte abschließend zusammenfassen – werden die Einsicht in die beschränkte Perspektive der jeweiligen Einzelwissenschaften und die Forderung nach interdisziplinärer Ergänzung zu einem Grundanliegen der brunianischen Wissenschaftsauffassung.

 

Zur gegenwärtigen Diskussion Giordano Brunos

Giordano Brunos Philosophie wurde im vergangenen Jahrhundert in vielfältiger Weise diskutiert. Ein wesentliches Verdienst kommt hierbei Ernst Cassirer (Das Erkenntnisproblem in der Philosophie und Wissenschaft der neueren Zeit [11906]) zu, der sich insbesondere der Interpretation und ideengeschichtlichen Einordnung der brunianischen Naturphilosophie zugewandt hat. Weiter wurde das Interesse an Bruno insbesondere durch Frances Yates (Giordano Bruno and the Hermetic Tradition [1964]) befördert, welche die Bruno-Forschung um die bis heute diskutierten Aspekte des Hermetismus und der Magie bereichert hat. Hans Blumenberg (Aspekte der Epochenschwelle: Cusaner und Nolaner [1976]) hat Brunos Rolle im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit thematisiert. Werner Beierwaltes wiederum (Identität ohne Differenz? Zur Kosmologie und Theologie Giordano Brunos [1980] hat Brunos Philosophie in der Traditionslinie der (neu)platonischen Einheits- und Geistmetaphysik systematisch verankert.

Trotz der Vorgaben dieser maßgeblichen Interpretationslinien hat sich ein kontinuierlich anhaltendes Interesse an den brunianischen Werken erst seit den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts herausgebildet. Ein entscheidender Impuls hierfür ist in dem vierhundertsten Todestag des Denkers zu sehen, an den im Jahr 2000 europaweit erinnert wurde. So nahm vor allem Brunos Heimatland Italien das Jubiläum zum Anlass, um mit einer Reihe verschiedenster Aktivitäten die Forschung über Bruno zu intensivieren. In diesem Zusammenhang ist vor allem die Tätigkeit des Istituto Italiano per gli Studi Filosofici (Neapel), des Istituto Nazionale per gli Studi sul Rinascimento (Florenz) und des Istituto del Lessico Intellettuale Europeo e Storia delle Idee del CNR (Rom) hinzuweisen, welche die Bruno-Forschung im Rahmen von Kongressen und Seminaren auf ein internationales Niveau gehoben haben. Von besonderer Bedeutung für das Studium der brunianischen Schriften ist die Publikation der kritischen siebenbändigen Ausgabe der italienischen Werke, die von Giovanni Aquilecchia in Zusammenarbeit mit dem Istituto Italiano per gli Studi Filosofici von 1993 bis 1999 besorgt wurde und neben dem italienischen Text auch die französische Übersetzung bietet. Die im Jahr 1995 begründete Zeitschrift Bruniana & Campanelliana, Ricerche filosofice e materiali storico-testuali bietet in halbjährlichem Abstand neueste Forschungsergebnisse in verschiedenen europäischen Sprachen. Der Istituto Nazionale per gli Studi sul Rinascimento hat zudem damit begonnen, diverse lateinische Schriften in italienischer Übersetzung zu publizieren. Alle an der Bruno-Forschung beteiligten Institute weisen über ihre Homepage auf Veranstaltungen und Veröffentlichungen hin.

Die Strahlkraft, die von der neuesten italienischen Bruno-Forschung ausgeht, zeigt auch in Deutschland ihre Wirkung. So wurde im Jahr 1990, angestoßen von der Universität Kassel, ein internationales Kolloquium zu den bis dahin kaum bekannten Schriften des lateinischen Spätwerks durchgeführt. Seit diesem Zeitpunkt ist Bruno Gegenstand verschiedener Tagungen und Symposien geworden, in denen Aspekte der brunianischen Naturphilosophie, Literatur, Ästhetik und Semantik weiter ausgearbeitet und vertieft wurden. Zudem zeigt sich im Umfeld der Universitäten Berlin, Kaiserslautern und Tübingen, dass auch der akademische Nachwuchs an das brunianische Werk herangeführt wird.

 Als die wichtigste Einrichtung der deutschen Bruno-Forschung kann die Deutsche Brunoforschungsgruppe gelten, die sich im Jahr 1998 unter der Leitung von Thomas Leinkauf (Münster) und Wilhelm Schmidt-Bigge­mann (Berlin) mit der Zielsetzung konstituiert hat, eine Gesamtausgabe der Werke Giordano Brunos zu besorgen. Die derzeitige Tätigkeit der Gruppe konzentriert sich auf die italienisch-deutsche Ausgabe der sieben italienischen Schriften Brunos, um die komplexen Renaissance-Texte in zuverlässigen Übersetzungen zu präsentieren. Die den Werken beigefügten Einleitungen und Kom­mentare wollen die Schriften auf dem Niveau der internationalen Bruno-Forschung erschließen und zugleich Studierenden die Möglichkeit geben, ein vertieftes Verständnis für die nachhaltige Wirkung der Frühen Neuzeit zu gewinnen. Von den bisher im Jahr 2007 beim Verlag Felix Meiner erschienenen Schriften stellt Band 3 Brunos Einheitsmetaphysik in den Vordergrund, in Band 4 werden Brunos Aristoteleskritik und neue Kosmologie herausgearbeitet (vgl. die unten unter der Überschrift Werkausgaben angegebenen Titel zu Giordano Bruno, Werke). Das gesamte Projekt soll im Jahr 2010 mit der vollständigen Publikation aller italienischen Schriften abgeschlossen sein.

 

Die wichtigsten Texte

 Um einen Zugang zum naturphilosophischen Denken Giordano Brunos gewinnen, empfiehlt es sich, zu einem der folgenden Dialoge aus der Reihe der italienischen Schriften zu greifen: Das Aschermittwochsmahl (La cena de le ceneri) bietet in literarisch-pole­mischer Weise einen Einblick in die Auseinandersetzung mit dem Kopernikanismus und liefert zugleich eine erste maßgebliche Darstellung der eigenen Einheits- und Unendlichkeitsspekulation. In Über die Ursache, das Prinzip und das Eine (De la causa, principio, et uno) werden die einheitsmetaphysischen und atomistischen Theorien der Vorsokratiker mit der Unendlichkeitsspekulation des Nicolaus Cusanus und den naturphilosophischen Theorien des Bernardino Telesio zu einer eigenen Synthese verknüpft. Über das Unendliche, das Universum und die Welten (De L’infinito, universo et mondi) thematisiert den Kampf gegen die aristotelische Naturphilosophie und entwickelt die grundlegenden Prinzipien einer einheitlichen Kosmologie und Physik.

Bruno als Dichter und Satiriker erschließt sich am besten in Der Kerzenzieher (Candelaio) und in Die Kabbala des Pegasus (Cabala del cavallo pegaseo). Die Verbindung von Metaphysik und Poetik wird in besonders eindringlicher Weise in der Schrift Von den heroischen Leidenschaften (De gli eroici furori) hergestellt. Überlegungen zur Reli­gionsphilosophie werden in der Schrift Austreibung des triumphierenden Tieres (Spaccio della bestia trionfante, Giordano Bruno Werke, Bd. 5, erscheint 2008) geboten.

 Obgleich Bruno in den lateinischen Schriften seine naturphilosophische Position um vielfältige Aspekte bereichert, gestaltet sich die Lektüre auf Grund fehlender Übersetzungen als schwierig. Über die Monas, die Zahl und die Figur (De monade, numero et figura) beschreibt die Entfaltung der Einheit in die Vielheit nach mathematischen Regeln, Das Unermessliche und Unzählbare (De Immenso et Innumerabilibus) vertieft die Grundgedanken zur Kosmologie. Wichtige Schriften zur Gedächtniskunst, Kombinatorik, Mathematik und Theorie des Minimums können bislang leider nicht in deutscher Sprache studiert werden.

 

Werkausgaben

 

Jordani Bruni Nolani Opera latine conscripta, publicis sumptibus edita, recensebat F. Fiorentino, ed. F. Tocco, H. Vitelli, V. Imbriani, C. M. Tallarigo, Neapoli-Florentiae 1879-1891, 3 Bde. in 8 Teilen. (Reprint: Stuttgart-Bad Cannstatt 1961-1962).

 

Gesammelte Werke, hrsg. von Ludwig Kuhlenbeck, Leipzig, Jena 1904-1909. – Die Ausgabe wird durch die neue italienisch-deutsche Ausgabe der Werke Giordano Brunos, herausgegeben von Thomas Leinkauf, Hamburg 2007 ff. ersetzt, s. Giordano Bruno, Werke.

 

Dialoghi italiani, I, dialoghi metafisici, II, dialoghi morali, nuovamente ristampati con note da Giovanni Gentile, terza edizione a cura di Giovanni Aquilecchia, Firenze 1958.

 

Le opere latine, Edizione storico-critica, bisher erschienen: I. De umbris idearum, a cura di Rita Sturlese, Premessa di Eugenio Garin, Studi e testi, Istituto Nazionale sul Rinascimento, 26, Firenze 1991.

 

Œuvres complètes de Giordano Bruno, (französisch-italienisch) publiées sous le patronage de l’istituto italiano per gli studi filosofici, collection dirigée par Yves Hersant et Nuccio Ordine, 7 Bde., Paris 1993-1999.

 

Dialoghi filosofici italiani, a cura e con un saggio introduttivo di Michele Ciliberto, Note ai testi a cura di Nicoletta Tirinnanzi, Bibliografia a cura di Maria Elena Severini, Indice analitico a cura di Francesca Dell’Omodarme, Milano 2000.

 

Opere italiane di Giordano Bruno, testi critici e nota filologica di Giovanni Aquilecchia, introduzione e coordinamento di Nuccio Ordine, commento di Giovanni Aquilecchia et al., 2 Bde., Torino 2002.

 

Giordano Bruno, Werke, mit der kritischen Edition von Giovanni Aquilecchia herausgegeben von Thomas Leinkauf, italienisch und deutsch, Hamburg 2007 ff. Bisher erschienen:

Bd. 3: De la causa, principio et uno – Über die Ursache, das Prinzip und das Eine, übersetzt, kommentiert und herausgegeben von Thomas Leinkauf, Hamburg 2007.

Bd. 4: De l’infinito, universo et mondi – Über das Unendliche, das Universum und die Welten, übersetzt, kommentiert und herausgegeben von Angelika Bönker-Vallon, Hamburg 2007.

Bd. 6: Cabala del cavallo pegaseo – Die Kabbala des pegaseischen Pferdes, auf der Grundlage der Übersetzung von Kai Neubauer bearbeitet von Sergius Kodera, Einleitung und Kommentar von Sergius Kodera, erscheint im Oktober 2008. – Geplant 7 Bde.

 

Übersetzungen in deutscher Sprache