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Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert die internationale Zusammenarbeit in der Forschung. Die gemeinnützige Stiftung (engl.: "Humboldt Foundation") ermöglicht Forschungsaufenthalte für promovierte Wissenschaftler im Ausland für einen Zeitraum von sechs Monaten bis zu zwei Jahren und finanziert Stipendienprogramme für Forschungsaufenthalte ausländischer Wissenschaftler in Deutschland.
Die Stiftung vergibt auch zahlreiche Preise an Wissenschaftler von Weltrang, wie den Humboldt-Preis.

Im Jahre 2023 war die Alexander-von-Humboldt-Stiftung unter allen Stiftungen bürgerlichen Rechts in Deutschland diejenige mit den höchsten ausgewiesenen Zweckausgaben (Etat knapp 170 Mio. Euro; finanziert durch verschiedene Bundesbehörden der BRD).

Beschreibung

Jedes Jahr vergibt die Stiftung mehr als 700 wettbewerbsfähige Forschungsstipendien und -preise, die in erster Linie an Wissenschaftler aus den Natur- (einschließlich Mathematik) und Geisteswissenschaften gehen.

Sie ermöglicht es Wissenschaftlern aus der ganzen Welt, nach Deutschland zu kommen, um gemeinsam mit einem Gastgeber und Kooperationspartner an einem selbst gewählten Forschungsprojekt zu arbeiten. Darüber hinaus werden deutsche Wissenschaftler über die Feodor Lynen-Stipendien gefördert, um an einem Forschungsprojekt mit einem Gast- und Kooperationspartner, der selbst ein Alexander von Humboldt-Stipendium erhalten haben muss, in der ganzen Welt zu arbeiten. Zu diesen Stipendien und Auszeichnungen gehören insbesondere eine Reihe von großen Preisen, wie die Humboldt-Professur und der Sofia-Kovalevskaya-Preis.

Die Stipendien und Preise der Stiftung zählen zu den renommiertesten und großzügigsten Auszeichnungen in Deutschland; das größte Kapital der Stiftung ist das Alumni-Netzwerk mit über 26.000 Humboldtianern in mehr als 140 Ländern - darunter 57 Nobelpreisträger.

Organisation

Die Organe der Stiftung sind der Stiftungsrat, der Präsident sowie der Generalsekretär. Der Stiftungsrat besteht aus dem Präsidenten (zugleich Vorsitzender) und weiteren Mitgliedern Kraft ihres Amtes:

  1. der Bundesminister des Auswärtigen
  2. der Bundesminister für Bildung und Forschung
  3. der Präsident der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder
  4. der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften
  5. der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz
  6. der Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD)
  7. der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

Der Generalsekretär nimmt an den Sitzungen des Stiftungsrates mit beratender Stimme teil. Er führt auch die Geschäfte der Stiftung nach Maßgaben des Stiftungsrates und vertritt die Stiftung gerichtlich und außergerichtlich. Die Bediensteten der Stiftung unterstehen seiner Dienstaufsicht.

Der Präsident repräsentiert die Stiftung und beruft die Sitzungen des Stiftungsrates ein und leitet sie. Er wird vom Bundesminister des Auswärtigen berufen (nach Anhörung der anderen Mitglieder des Stiftungsrates). Die Amtszeit beträgt 5 Jahre. Eine Wiederberufung ist möglich.

Preise

Die Humboldt-Stiftung verleiht eine Reihe von Preisen und Stipendien:

Präsidenten

Von 2010 bis April 2024 war Enno Aufderheide Generalsekretär. Bis zur Neubesetzung der Position wird der bisher stellvertretende Generalsekretär Dr. Thomas Hesse ad interim die Leitung der Stiftung übernehmen.

Geschichte

Die Stiftung wurde 1860 in Berlin gegründet, um deutschen Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, in anderen Ländern zu forschen, sie wurde nach dem Universalgelehrten Alexander von Humboldt benannt.

Im Jahr 1923, als die Hyperinflation einen Großteil der Wirtschaft der Weimarer Republik lähmte, stellte die Stiftung ihre Tätigkeit aufgrund von Kapitalmangel ein. Sie wurde 1925 vom Deutschen Reich wiedergegründet, wobei ihr neues Ziel darin bestand, begabte, deutschfreundliche Studenten aus anderen Ländern zum Studium und zur Forschung nach Deutschland zu holen und zu unterstützen.

Nach dem Zusammenbruch Deutschlands 1945 wurde die Stiftung ein zweites Mal geschlossen, bis sie am 10. Dezember 1953 in Bonn-Bad Godesberg neu gegründet wurde, mit einem neuen Präsidenten, dem renommierten Physiker Werner Heisenberg, und dem neuen Ziel, Akademikern ausländischer Nationalität ohne Rücksicht auf Geschlecht, Rasse, Religion oder Weltanschauung Stipendien zu gewähren, um ihnen die Fortsetzung ihrer akademischen Ausbildung durch einen Studienaufenthalt in Deutschland zu ermöglichen.

Sitz der Stiftung ist Bonn-Bad Godesberg. Die Hauptgeschäftsstelle umfasst einen Gebäudekomplex aus einer denkmalgeschützten Villa von 1905 (Jean-Paul-Straße 12) und einem 1975–76 als Erweiterungsbau für die Stiftung errichteten Bürogebäude mit Büros, Repräsentationsraum und Wohnungen (Mirbachstraße 3–5). In Bad Godesberg ließ die Stiftung 1965/66 nach einem Entwurf von Erich Schneider-Wessling auch ein Gästehaus (Herderstraße 57) erbauen, das heute unter Denkmalschutz steht.
Das Berliner Büro befindet sich im WissenschaftsForum Berlin (unmittelbar am Gendarmenmarkt (Markgrafenstraße 37)).

Die Stiftung ist Mitglied in der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen, einem formlosen Zusammenschluss von deutschen Wissenschaftsorganisationen.