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Die Medientheorie ist ein akademisches Fachgebiet, das sich mit dem Wesen und der Funktion der Medien und oft auch mit ihrer Beziehung und Stellung in der Gesellschaft befasst.

Das Gebiet umfasst mehrere verschiedene Theorien und bildet einen Teil der theoretischen Grundlage für Film- und Medienwissenschaften.

Anders als der Begriff "Medientheorie" vielleicht vermuten lässt, befasst sich die Medientheorie nicht ausschließlich mit Massenmedien, sondern betrifft alles, was in irgendeiner Form als Vermittler oder "Medium" fungiert.

Fachgebiete

Die Medientheorie (manchmal auch als Medienphilosophie bezeichnet) vereint verschiedene methodische Ansätze:

Theorien

Medialisierung ist ein Begriff, der die zunehmende Bedeutung der Medien in Kultur und Gesellschaft des 21. Jahrhunderts zu erfassen versucht. Er ist definiert als der Prozess, durch den sich die Gesellschaft zunehmend den Medien und ihrer Logik unterordnet oder von ihnen abhängig wird.

Grundlegend lassen sich hinsichtlich des Begriffsverständnisses mehrere Schulen unterscheiden. Dabei gehen die einen von theoretischen Problemstellungen, wie beispielsweise der Debatte um Realismus vs. Konstruktivismus beziehungsweise von Grundlagenfragen des Typs „Was ist ein Medium?“ aus; für andere ist Medienphilosophie eine Auseinandersetzung mit wissenschaftstheoretischen Grundlagen von Medienwissenschaften.

Die Toronto-Schule - auch bekannt als Medientheorie - wird mit Denkern wie Joshua Meyrowitz und Marshall McLuhan in Verbindung gebracht. Meyrowitz vertritt die Auffassung, dass das Medium Fernsehen die Kultur auf verschiedene Weise beeinflusst, indem es jedem Menschen detailliertes Wissen über die Gesellschaft vermittelt. Meyrowitz zufolge ist das Fernsehen als Medium ein Beispiel dafür, wie Kommunikationstechnologien die sozialen Beziehungen geformt und beeinflusst haben. Für Meyrowitz kann heute jeder die Menschen und sozialen Schichten in einer Weise beobachten, die früher nicht möglich war, und dies hat zu einem wichtigen kulturellen Wandel hin zu neuen und gleichberechtigteren sozialen Interaktionen geführt.

Das Fernsehen als kulturelles Forum ist eine Medientheorie, die davon ausgeht, dass das Medium Fernsehen in der Lage ist, Menschen miteinander und mit der Gesellschaft zu verbinden, und dass es mehr kann als nur Geschichten und Informationen zu übermitteln. Horace Newcomb und Paul Hirsch, die diese Theorie 1983 aufstellten, waren nicht so sehr daran interessiert, wie das Fernsehen als soziale Kraft die Einstellungen oder den Geschmack der Öffentlichkeit beeinflusst. Sie konzentrierten sich auf das Fernsehen als Forum, in dem Sinne, dass das Fernsehen ein Ort ist, an dem allgemeine Fragen und Überlegungen aufgeworfen werden, und nicht eine Einrichtung, die versucht, die Meinungen und den Geschmack der Öffentlichkeit zu vermitteln.