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Richard McKay Rorty (1931 - 2007) war ein US-amerikanischer Philosoph, der als einer der wichtigsten Vertreter des zeitgenössischen pragmatischen Denkens (Neopragmatismus) gilt.

Rorty entwickelte sein Denken sowohl in der politischen Philosophie als auch in der Epistemologie. Er berief sich gleichermaßen auf das Erbe von William James, John Dewey, Friedrich Nietzsche, Martin Heidegger, Michel Foucault oder auch Williard Van Orman Quine und Donald Davidson und erhob den Anspruch, die klassische Kluft zwischen analytischen und kontinentalen Philosophen zu überwinden.

In der Politik war Rorty im amerikanischen Sinne des Wortes „liberal“, d. h. links engagiert und ein Verfechter der Demokratie, aber er lehnte die metaphysische Rechtfertigung ab, die die Aufklärung seiner Meinung nach für diese Prinzipien lieferte.

Zu seinen einflussreichsten Büchern gehören "Der Spiegel der Natur" (Philosophy and the Mirror of Nature (1979)), Consequences of Pragmatism (1982) und "Kontingenz, Ironie und Solidarität" (Contingency, Irony, and Solidarity (1989)).

Rorty lehnte die lange Zeit vertretene Vorstellung ab, dass korrekte interne Repräsentationen von Objekten in der Außenwelt eine notwendige Voraussetzung für Wissen sind. Rorty argumentierte stattdessen, dass Wissen eine interne und sprachliche Angelegenheit sei; Wissen beziehe sich nur auf unsere eigene Sprache.
Rorty argumentiert, dass Sprache aus Vokabularen bestehe, die temporär und historisch seien, und kommt zu dem Schluss, dass „da Vokabulare von Menschen gemacht werden, auch Wahrheiten“ seien.
Die Akzeptanz der vorangegangenen Argumente führt zu dem, was Rorty „Ironismus“ nennt; ein Geisteszustand, in dem sich die Menschen völlig bewusst sind, dass ihr Wissen von ihrer Zeit und ihrem Platz in der Geschichte abhängt, und daher etwas von ihren eigenen Überzeugungen losgelöst sind.