Das Philosophie Magazin (PhiloMag) ist eine deutsche Zeitschrift, deren Themengebiet philosophische, soziale, politische und lebensweltbezogene Themen umfasst. Chefredakteurin des Magazins ist die Philosophin, Journalistin und Schriftstellerin Svenja Flaßpöhler.
Nach eigenen Angaben betrug die Anzahl der Abonnenten im März 2022 rund 12.000. Die verkaufte Auflage bewegte sich laut der neuesten Ausgabe der Mediadaten zwischen 24.000 und 29.000 Exemplaren.
Entstehung
Das populärwissenschaftliche Magazin wurde von Fabrice Gerschel gegründet, der das französische Monatsmagazin "Philosophie Magazine" herausgibt. In Frankreich erscheint das Heft (seit 2006) 10 Mal pro Jahr (zwei davon als Doppelheft) am Kiosk, mit Titelgeschichten wie "Was wir vom Schmerz lernen" oder "Was ist ein guter Staatspräsident?".
Im April 2023 gaben "Philosophie Magazine" und "Sciences Humaines" ihre Fusion bekannt, die neue Gruppe wird mehrheitlich im Besitz von Fabrice Gerschel sein.
Das deutsche Schwestermagazin hat eine eigene Redaktion mit Sitz in Berlin und erscheint im Philomagazin Verlag. Chefredakteur im Gründungsjahr war Wolfram Eilenberger, früher Autor des Tagesspiegels und Korrespondent von „Cicero“. Mit seinem Buch „Philosophie für alle, die noch was vorhaben“ (2005) hatte er bereits versucht, Aristoteles & Co populär aufzubereiten.
Herausgeberin ist Anne-Sophie Moreau. Nach ihrem Studium an der französischen Wirtschaftshochschule ESSEC und ihrem Abschluss in Philosophie an der École Normale Supérieure (ENS) kam sie 2010 zu Philo Éditions (dem Herausgeber der französischen Muttergesellschaft). Ein Jahr später betreute sie den Start der deutschen Ausgabe, für die sie die redaktionelle Leitung innehatte. Heute ist Anne-Sophie als Chefredakteurin der Website "Philonomist" verantwortlich, einem Online-Medium, das speziell für die Welt der Wirtschaft entwickelt wurde.
Die erste Ausgabe von PhiloMag erschien im November 2011 mit einer Auflage von 100.000 Exemplaren.
Das Titelthema („Warum haben wir Kinder - Auf der Suche nach guten Gründen“) wurde in bester philosophischer Manier als eine der zentralen Lebensfragen verhandelt: Die Argumente für Pro und Contra waren ausgeglichen, was wohl den Leser zum "selber denken" anregen soll.
Der Coup des Heftes: ein Interview des Wikileaks-Gründers Julian Assange mit dem Moralphilosophen Peter Singer, die beide darüber diskutieren, wie sie die Welt retten können.
Inhalt
Ziel der Zeitschrift ist es, philosophisches Denken auch außerhalb der Fachkreise der Universitäten der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und zur Diskussion anzuregen. Neben Interviews, persönlichen Fotos und Berichten veröffentlicht das Magazin in jeder Ausgabe eine Einführung zu einem wichtigen philosophischen Denker (Platon, Aristoteles, Descartes, Kant, etc.)
Neben Glossen recht unterschiedlicher Qualität und Kurzrezensionen finden sich auch solide längere Beiträge. In der Rubrik "Auf einen Blick" werden philosophische Strömungen in einem Schaubild illustriert.
Übernommen vom Vorbild sind auch Layout und manche Rubriken. Aber es wird auch nicht an deutscher Prominenz von Gert Scobel, Julian Nida-Rümelin, Juli Zeh bis Florian Henckel von Donnersmarck gespart.
Das Magazin wendet sich an alle, die „Freude am Denken“ haben und will philosophische Perspektiven auf „konkrete Lebensfragen“ werfen. Ein Ratgeber für rotweinschlürfende Feierabenddenker ist es dennoch nicht, sondern der Versuch, „die Philosophie in den Alltag zu bringen“.
Wie gut das funktionieren kann, zeigte bereits Richard David Precht. Drei Millionen Exemplare hat er nach Angaben seines Verlags Random House inzwischen mit seinen Büchern (u.a. „Wer bin ich - und wenn ja wie viele?“ (2007)) verkauft und er wird gerne als Quotengarant in Talkshows eingeladen.
Übernahmen
"Hohe Luft" war eine deutsche Philosophie-Zeitschrift. Sie erschien von 2011 bis 2023 beim "Hohe Luft Verlag" (daher auch der Name, der Verlagsitz ist der Hamburger Stadtteil Hoheluft), der zum Inspiring Network gehört, dessen Hauptgesellschafterin Katarzyna Mol-Wolf ist.
Die Verlegerin hatte 2009 dem Medienunternehmen Gruner + Jahr (seit 2021 eine Tochtergesellschaft von RTL Deutschland) das Frauenmagazin "Emotion" (Gründung 2006) im Management Buy Out abgekauft.
Chefredakteur war Thomas Vašek (früher P.M. Magazin) und Herausgeberin Anke Rippert. Ab 2012 erschien die Zeitschrift vierteljährlich, seit 2013 zweimonatlich zum Preis von 8 Euro. Die Auflage betrug in etwa 30.000 Exemplare und zuletzt abonnierten etwa 6.000 Kunden das Magazin.
Während Inspiring Network die Markenrechte an "Hohe Luft" behält, um sich Optionen für die Zukunft offenzuhalten, ist die Abonnenten-Kartei mit den Kundendaten an den Philomagazin Verlag verkauft worden.
Im Begrüßungsschreiben von Chefredakteurin Svenja Flaßpöhler heißt es: "Wie Sie erfahren haben, wurde die Hohe Luft eingestellt. Nun ist es an uns, Ihnen neue Perspektiven auf das Zeitgeschehen und Impulse für ein freieres Leben zu geben. Es ist uns eine Ehre, diese Aufgabe übernehmen zu dürfen."