Günther Anders (1902 - 1992) war ein deutsch-österreichischer Philosoph, Dichter und Schriftsteller.
Ausgebildet als Philosoph in der phänomenologischen Tradition, promovierte er 1923 bei Edmund Husserl und arbeitete anschließend als Journalist beim Berliner Börsen-Courier. Zu dieser Zeit änderte er seinen Namen von Stern in Anders. Anfang der 1930er Jahre bemühte er sich erfolglos um einen Lehrauftrag an einer Universität und floh schließlich vor den Nazis in die Vereinigten Staaten. In den 1950er Jahren kehrte er nach Europa zurück und veröffentlichte sein Hauptwerk "Die Antiquiertheit des Menschen" (Band I: 1956; Band II: 1980).
Ein wichtiger Teil des Werks von Gunther Anders befasst sich mit der Selbstzerstörung der Menschheit durch totalitäre Systeme, den Holocaust und die atomare Bedrohung. Anders entwickelte eine philosophische Anthropologie für das Zeitalter der Technologie und befasste sich mit weiteren Themen wie den Auswirkungen der Massenmedien auf unsere emotionale und ethische Existenz, der Unlogik der Religion und der Frage, ob man ein Denker ist.
Er war Mitbegründer und führende Persönlichkeit der Anti-Atomkraft-Bewegung und Medienphilosoph und ist auch als Verfasser von Erzählungen und Gedichten hervorgetreten. Zudem war er ein scharfer Kritiker der wissenschaftlichen Hochschulphilosophie.
Von 1929 bis 1937 war er mit der politischen Philosophin Hannah Arendt (1906–1975) verheiratet.