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EDITORIAL / INHALT

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Jahrgang 2022 - Heft 2 / 2022

EDITORIAL
 
Liebe Leserin, lieber Leser,
 
Mehrere PhilosophInnen haben sich in den letzten Wochen zum Überfall von Russland auf die Ukraine in den Medien geäußert – und sind damit bei den Medienschaffenden (und wie die Leserbriefe zeigen, auch bei den LeserInnen) nicht gut angekommen.
 
Den Anfang machte Richard David Precht, indem er den Aufruf des ukrainischen Ministerpräsidenten an seine Mitbürger, das Land zu verteidigen wie auch die Waffenlieferungen an die Ukraine mit der Begründung ablehnte, dass damit das unsägliche Leid der Zivilbevölkerung unsäglich verlängert würde (siehe S. 122 f.). In einer Talkshow meinte dazu der bayerische Ministerpräsident Markus Söder dazu, wenn es nach den Philosophen ginge, hätte die Ukraine gleich kapitulieren müssen.
 
Es folgte der Altmeister deutscher Philosophie, Jürgen Habermas, der in einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung die weithin kritisierte in punkto Waffenlieferungen erst ablehnende, dann zögerliche Haltung des deutschen Kanzlers Olaf Scholz verteidigte (S. 120). Und schließlich erschien in der Zeitschrift Emma ein u. a. vom Rechtsphilosophen Reinhard Merkel verfassten und von 28 Intellektuellen und KünstlerInnen unterzeichneten Offenen Brief, in dem Scholz aufgefordert wird, auf die Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine zu verzichten (unterzeichnet haben ihn – was die Philosophie betrifft – auch Svenja Flaßpöhler und – allerdings nicht als Erstunterzeichner – Julian Nida-Rümelin). Insgesamt unterschrieben laut Emma 267‘000 Menschen den Brief.
 
Zu den Kritikern des Briefes gehört Slavoj Žižek. Die europäische Linke hätte, schrieb er enttäuscht, die Chance gehabt, für die Ukraine einzutreten. Der offene Brief zeige, dass es ihr nur „um die Erhaltung einer apathischen, aber relativ luxuriösen Existenz“ gehe.
 
Mit einem freundlichen Gruß
Der Herausgeber, Peter Moser
 
INHALT
 
ESSAY
Michael Hampe: Abschied von großen Worten. Über Illusionen der Aufklärung; S. 10
 
BERICHT
Stefan Lang: Modelle des Selbstbewusstseins; S. 22
 
STICHWORT
Postphänomenologie. Von Jan Slaby; S. 34
 
DISKUSSION
Matthias Schulze: Identität, Wahrheit und Demokratie. Anmerkungen zur Debatte über die Identitätspolitik; S. 40
 
FORSCHUNG – TRENDS – KONTROVERSEN
Daniel Minkin: Über die Schwierigkeiten der Philosophie mit den Verschwörungstheorien; S. 44
Der Begriff des Guten im Mittelalter; S. 56
Voltaire gegen Pascal; S. 64
Leibniz' Ontologischer Gottesbeweis; S. 72
Eine jüdische Perspektive auf Heidegger; S. 74
Heideggers Wende zum seinsgeschichtlichen Denken; S. 75
Judith Butler plädiert für Gewaltlosigkeit 78
 
AUSGABEN
Wolfgang Harich: Schriften aus dem Nachlass; S. 82
Leo Strauss: Gesammelte Schriften; S. 86
Carnaps Tagebücher; S. 86
Adornos Frankfurter Seminare; S. 87
Weitere neue Ausgaben; S. 87
 
STUDIUM
Argumente logisch korrekt und rhetorisch gelungen formulieren. Hinweise von Ariane Filius und Holm Tetens; S. 91
Einführungen; S. 97
Handbücher; S. 99
Kommentare; S. 100
Reader; S. 101
 
UNTERRICHT
Zentrale Praktiken der Vermittlung in philosophischen Bildungsprozessen. Klaus Feldmann über Core Practices; S. 102
Bayern; S. 105
Nordrhein-Westfalen; S. 106
Zeitschriften; S. 108
 
TAGUNGSKALENDER; S. 109
 
NACHRICHTEN AKTUELL
Embodied Critical Thinking. Donata Schoeller und Sigridur Thorgeirsdottir über ein internationales Forschungs- und Ausbildungsprojekt; S. 110
Schweiz: Aufarbeitung der Philosophiegeschichte; S. 115
Universitäten; S. 116
Personen; S. 120
Gestorben; S. 124
 
ZEITSCHRIFTENSCHAU; S. 125
 
PHILOSOPHIE NEUERSCHEINUNGEN; S. 129
 
IMPRESSUM; S. 147



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