PhilosophiePhilosophie

Eine normative oder präskriptive Aussage ist eine Aussage, die bestimmte Arten von Worten, Entscheidungen oder Handlungen als richtig oder falsch bewertet, oder eine Aussage, die Richtlinien dafür aufstellt, was eine Person tun „sollte“. In der Moralphilosophie wird beispielsweise normativ geklärt, ob etwas gut oder böse ist oder welche Handlungen moralisch geboten sind.

In der Philosophie zielt der Begriff Normativ darauf ab, moralische Urteile über Ereignisse zu fällen, wobei sie sich darauf konzentriert, etwas zu bewahren, das sie als moralisch gut ansieht, oder eine Veränderung zum Schlechten zu verhindern. Die Theorie hat ihren Ursprung im antiken Griechenland.

Normativität

Normative Aussagen dieser Art stellen Behauptungen darüber auf, wie Institutionen gestaltet werden sollten oder sollten, wie sie zu bewerten sind, welche Dinge gut oder schlecht sind und welche Handlungen richtig oder falsch sind. Bei der Beschreibung von Theorien, Überzeugungen oder Propositionen werden Behauptungen gewöhnlich mit positiven (d. h. beschreibenden, erklärenden oder konstitutiven) Behauptungen verglichen. Positive Aussagen sind (angeblich) faktische, empirische Aussagen, die versuchen, die Realität zu beschreiben.

So sind beispielsweise die Aussagen „Kinder sollten Gemüse essen“ und „Wer Freiheit für Sicherheit opfert, verdient weder das eine noch das andere“ philosophisch normative Aussagen. Andererseits sind die Aussagen „Gemüse enthält einen relativ hohen Anteil an Vitaminen“ und „eine häufige Folge des Opferns von Freiheit für Sicherheit ist der Verlust von beidem“ positive Aussagen. Ob eine Aussage philosophisch normativ ist, ist logischerweise unabhängig davon, ob sie verifiziert, überprüfbar oder allgemein anerkannt ist.

Es gibt mehrere Denkschulen, die sich mit dem Status philosophisch-normativer Aussagen befassen und mit der Frage, ob sie rational diskutiert oder verteidigt werden können. Zu diesen Schulen gehören die Tradition der praktischen Vernunft, die sich von Aristoteles über Kant bis zu Habermas erstreckt und die behauptet, dass sie dies können, und die Tradition des Emotivismus (auch: Expressivismus), die behauptet, dass sie lediglich Ausdruck von Emotionen sind und keinen kognitiven Inhalt haben.

Debatte

In der Philosophie gibt es eine große Debatte darüber, ob man eine normative Aussage dieser Art aus einer empirischen Aussage ableiten kann (d. h. ob man ein „Soll“ aus einem „Ist“ oder einen „Wert“ aus einer „Tatsache“ ableiten kann).

Aristoteles ist ein Gelehrter, der glaubte, dass man aus einem „ist“ tatsächlich ein „soll“ ableiten kann. Er glaubte, dass das Universum teleologisch ist und dass alles in ihm einen Zweck hat. Um zu erklären, warum etwas auf eine bestimmte Art und Weise ist, glaubte Aristoteles, man könne einfach sagen, dass es versucht, so zu sein, wie es sein sollte.

Verschiedene philosophische Schulen beschäftigen sich mit der Frage nach der Rationalität und objektiven Begründbarkeit normativer Sätze. Während Ansätze wie die von Platon, Aristoteles über Kant bis Habermas von dieser Möglichkeit ausgehen, bestreiten dies neben anderen die empirisch-analytisch arbeitenden Schulen (z. B. logischer Empirismus).

Erst im 18. Jahrhundert wies David Hume darauf hin, dass es diesen logischen Unterschied zwischen wertenden (präskriptiven) und beschreibenden (deskriptiven) Sätzen gibt (Humes Gesetz). Er vertrat dem Standpunkt, das aus einem Ist kein Sollen ableitbar ist, denn egal wie sehr man denkt, dass etwas auf eine bestimmte Art und Weise sein sollte, es wird nichts daran ändern, wie es ist.