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Krieg ist der Einsatz organisierter militärischer Gewalt zwischen Staaten oder Völkern zur Erreichung politischer Ziele (Kampf der Kulturen). Die Mittel können auch wirtschaftlicher, wie etwa die Blockade feindlicher Handelsströme, oder psychologischer Natur sein.

Im Gegensatz zu Kriegen zwischen Staaten kann ein Krieg auch eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen zwei verfeindeten Bevölkerungsgruppen innerhalb desselben Staates bezeichnen: Wir sprechen dann von einem Religionskrieg, einem Bürgerkrieg, einem ethnischen Krieg, einem Revolutionskrieg oder auch einem Sezessionskrieg.

Etymologie

Das deutsche Wort „Krieg“ (von althochdeutsch chreg, mittelhochdeutsch kriec) bedeutet ursprünglich „Hartnäckigkeit“, „Anstrengung“, „Streit“, „Kampf“, „Bewaffnete Auseinandersetzung“.
Das Verbum „jemanden bekriegen“ heißt einerseits „gegen ihn Krieg führen“, andererseits hat das Grundwort kriegen die Bedeutung „etwas bekommen, erhalten“, „jemanden erwischen“.

Das englische Wort "war" leitet sich von den altenglischen Wörtern wyrre und werre aus dem 11. Jahrhundert ab, von altfranzösisch werre (guerre wie im modernen Französisch), das wiederum vom fränkischen *werra abstammt, das wiederum vom proto-germanischen *werzō "Verwirrung" abgeleitet ist.

Alte Sprachen:

  1. vom lateinischen „bellum“ , was „Krieg“ bedeutet und ergibt: kriegerisch, kriegshetzer, kriegslüstern
  2. aus dem Griechischen: „polemos“ bedeutet „Krieg, Streit“ und hat Polemik, Polemiker, Politik und Polemologie (die Lehre vom Krieg) bezeichnet

Abgrenzung

Die Ablehnung des Krieges wird als „Pazifismus“ bezeichnet, während die Unterstützung militärischer Aktionen als „Militarismus“ bezeichnet wird.

Der preußische Militärtheoretiker Carl von Clausewitz schrieb in seinem Buch „Vom Kriege“, der Krieg sei „ein fortwährender Prozess politischer Beziehungen, der allerdings auf unterschiedlichen Mitteln beruht“. Krieg ist die Interaktion zwischen zwei oder mehreren gegensätzlichen Kräften, die in einem „Wunschkonflikt“ stehen. Der Begriff wird auch als Symbol für nichtmilitärische Konflikte verwendet, wie etwa den Klassenkampf (vergleiche: Ehekrieg).

Das Gegenteil von Krieg ist Frieden, ein Zustand, in dem Völker und Nationen die Existenz des jeweils anderen respektieren oder gar wertschätzen. Zwischen Krieg und Frieden sind allerlei Zwischenformen denkbar, etwa ein Kalter Krieg oder ein Waffenstillstand.

Merkmale

Die Menschheit war schon seit der frühen Vorgeschichte mit Kriegen konfrontiert, und bewaffnete Konflikte in der der Antike sind gut dokumentiert.
Kriege zwischen Nationalstaaten waren bis ins 20. Jahrhundert hinein eine regelmäßige Erscheinung. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war durch zwei große Weltkriege geprägt, den Ersten und den Zweiten Weltkrieg.

Die Kriegsführung unterlag schon immer Gesetzen und Vorschriften (Rechtsphilosophie), die sich im Laufe der Zeit geändert haben. Insbesondere wurde viel über die Rechtfertigung des Krieges nachgedacht. Seit 1945 ist nach dem Völkerrecht ein Krieg zur Beilegung eines Konflikts nicht mehr unmittelbar gerechtfertigt. Erst wenn alle diplomatischen Mittel ausgeschöpft sind, können bewaffnete Mittel eingesetzt werden.

Verschiedene Verträge regelten Kriege und ihren Ausgang und wurden gemeinsam als „Kriegsrecht“ bezeichnet. Dazu gehören auch die Genfer Konventionen (die erste trat Mitte des 19. Jahrhunderts in Kraft).

Das Phänomen des Krieges ist ein seit der Antike vielfältig diskutierter Gegenstand moralphilosophischer Debatten. Dabei gliedern sich die ethischen Fragen anhand zweier großer Fragestellungen, nämlich nach dem Recht zum Krieg (ius ad bellum) und dem Recht im Krieg (ius in bello). Anders formuliert: Wann darf man einen Krieg führen? Und welche Handlungen sind in einem Krieg erlaubt und geboten?
Heutzutage werden zudem zwei weitere Felder als Teil der Ethik des Krieges verstanden: Das sogenannte ius post bellum, das Recht nach dem Krieg, beschäftigt sich mit dem moralisch gebotenen Verhalten nach einem Krieg, während das ius ex bello fragt, ob und wie man einen Krieg beenden sollte.

Der Krieg findet in der Kunst und der menschlichen Kultur vielfältige Ausdrucksformen: in Dokumenten, Gemälden, Gedichten, literarischen Romanen, historischen Studien, Theaterstücken, Filmen, Musik und mehr.

Im Laufe der Geschichte haben Gesellschaften verschiedentlich versucht, die menschlichen, materiellen und wirtschaftlichen Kosten des Krieges durch die Formalisierung moralischer oder rechtlicher Regeln zu begrenzen, etwa durch den Schutz von Frauen und Kindern sowie Zivilisten, durch das Verbot bestimmter Waffenarten oder chemischer Gifte oder manchmal durch die Kodifizierung der Kampf- oder sogar Duellbedingungen.