PhilosophiePhilosophie

Die Sprachphilosophie ist der Zweig der Philosophie, der sich mit Sprache und ihren Kommunikationssystemen beschäftigt. Sie untersucht die Zusammenhänge zwischen Sprache, Denken und Wirklichkeit.

Die Sprachphilosophie steht an der Grenze zu anderen Disziplinen wie Psychologie, Metaphysik, Erkenntnistheorie, Logik, Linguistik und Semiotik. Sie erforscht auch die Beziehung zwischen Zeichen und Bedeutung und die menschliche Fähigkeit, diese in der Kommunikation zu verwenden.

Die als analytische Philosophie bekannte philosophische Bewegung beschäftigte sich zunächst mit Fragen der Sprache und betrachtete es als unüberwindbare Bedingung, dass ohne die Möglichkeit, eindeutige Positionen zu einem bestimmten Thema zu äußern, dieses Thema nicht als Teil der philosophischen Diskussion (Linguistische Wende) akzeptiert werden könne.

Insbesondere befasst sie sich mit Bedeutung, Bezug oder Sinn im Allgemeinen, mit ihrem Gebrauch, ihrem Erlernen und ihren Entstehungsprozessen sowie mit ihrem Verständnis, der Kommunikation im Allgemeinen, der Interpretation und der Übersetzung. Weitere zentrale Fragestellungen sind:

Im 20. Jahrhundert wurden Sprachen und Sprache zu zentralen Themen in den unterschiedlichsten Traditionen der europäischen Philosophie, darunter:

In den angelsächsischen Ländern hat die analytische Philosophie den philosophischen Diskurs über Sprache dominiert: Gottlob Frege, Bertrand Russell, Ludwig Wittgenstein, Willard van Orman Quine, Donald Davidson, John Searle, Saul Kripke.

Bedeutung & Konversation

Die Sprachphilosophie von Herbert Paul Grice (1913-1988) gilt als ein Meilenstein in der Geschichte der Philosophie des Zwanzigsten Jahrhunderts. Niemand, der sich heutzutage mit den Grundlagen von Sprache und Kommunikation beschäftigt, sei er Philosoph, Linguist oder Kognitionswissenschaftler, wird ohne die Auseinandersetzung mit Grice’ Überlegungen auskommen. Seine theoretischen Ansätze, insbesondere das berühmt gewordene Kooperationsprinzip und die damit zusammenhängenden Konversationsmaximen, sind der Ausgangspunkt der linguistischen Pragmatik und die Grundlage kognitionswissenschaftlicher Theorien.

Grice’ begrifflichen Unterscheidungen bilden zudem den Hintergrund zahlreicher zeitgenössischer Diskussionen in der Sprachphilosophie, so zum Beispiel der Frage des Zusammenhangs von Sprache und Denken sowie der Unterscheidung zwischen philosophischer Semantik und Pragmatik.

Gemeinhin unterscheidet man in der Sprachphilosophie von Grice zwischen seiner Bedeutungstheorie und seiner Konversationstheorie. Die Bedeutungstheorie liefert eine Antwort auf die Fragen, was Bedeutung ist und wie es überhaupt dazu kommt, dass ein Zeichen Bedeutung hat, und die Konversationstheorie beantwortet die Frage, inwiefern sprachliche Kommunikation als ein rationales Handeln verstanden werden kann. Wer sich vertieft nur mit der einen oder anderen Theorie beschäftigt, wird dazu neigen, sie als 2 unabhängige Theorien zu sehen.

Sie hängen jedoch eng zusammen, wie auch die Zusammenstellung der Aufsätze im 1989 erschienenen Sammelband "Studies in the Way of Words" sowie der darin enthaltene rückblickende Epilog von Grice zeigen. Ich stelle zuerst Grice’ Bedeutungstheorie und dann seine Konversationstheorie vor. Anschließend führe ich in eine aktuelle Debatte um einen zentralen Begriff in Grice’ Theorie ein, den Begriff des mit einer Äußerung Gesagten.

Quelle: Jonas Pfister: Die Sprachphilosophie von Paul Grice (archive.org)

Metapher

Eine Metapher ist ein auf Analogie beruhendes Stilmittel (der Rhetorik) bei dem der eigentliche Bedeutungszusammenhang auf einen anderen übertragen wird.

Deutsche Synonyme sind Bild oder auch Übertragung; dementsprechend heißt ein gehäufter Einsatz Bild(er)sprache und eine häufig verwendete adverbiale Bestimmung lautet „im übertragenen Sinn(e)“. Im religionswissenschaftlichen Kontext findet auch der Begriff „Bilderrede“ Anwendung.

Gemäß Donald Davidson ist es irreführend, von einer metaphorischen Bedeutung zu reden. Wörter haben wörtliche Bedeutung und können metaphorisch gebraucht werden. John Searle schlägt in Anlehnung an Paul Grice vor, diesen Gebrauch als Implikatur zu erklären: Sagt ein Sprecher „Du bist meine Sonne“, so impliziert er damit, dass die Person in einer noch näher zu bestimmenden Hinsicht wie eine Sonne ist. Doch damit ist immer noch nicht geklärt, wie das „wie“ zu verstehen ist.

Sprachhandlung

Ein Sprechakt (oder eine Sprachhandlung) ist eine Äußerung, bei der ein Sprecher mit seinen Worten eine Veränderung in seiner Umgebung bewirkt.

Die Theorie der Sprechakte, die der Philosophie der gewöhnlichen Sprache verhaftet ist, wurde von John L. Austin in "How to Do Things with Words" (1962) und später von John Searle entwickelt.

Sie betont, dass neben dem semantischen Inhalt einer Behauptung (ihrer logischen, vom tatsächlichen Kontext unabhängigen Bedeutung) eine Person eine andere mit der Absicht ansprechen kann, etwas zu tun, d. h. die Vorstellungen anderer von Dingen und Zielen zu verändern, anstatt einfach nur etwas zu sagen: Man spricht dann von einer performativen Äußerung, im Gegensatz zu einer konstativen Äußerung. Im Gegensatz zu letzterer ist sie weder wahr noch falsch.

Der Sprechakt kann dann wie jede andere Art von Handlung modelliert werden: Er hat ein Ziel (auch kommunikative Absicht genannt), eine Voraussetzung, einen Körper (d. h. eine Realisierung) und einen Effekt.